Azubi gesucht – Regionales Ausbildungsmanagement zieht Bilanz

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Azubi gesucht - Regionales Ausbildungsmanagement zieht Bilanz Foto: Günther Klump/Kreis Unna

Jugendliche finden keine Lehrstelle, Betriebe keinen Azubi. Die Situation ist nicht neu, könnte sich im Zuge der Corona-Pandemie aber erheblich zuspitzen. Das „Regionale Ausbildungsmanagement“ im Kreis Unna setzte hier an, brachte Betriebe und Jugendliche passgenau zusammen. Nun wird das Modellprojekt im Land Schule machen. 

Die im Kreis gemachten Erfahrungen werden bei der laufenden Neugestaltung des Übergangssystems von Schule zu Beruf einfließen. Dies unterstrichen Vertreter*innen des Ministeriums für Schule und Bildung und aus dem Arbeitsministerium bei einem Expertengespräch, zu dem Landrat Michael Makiolla eingeladen hatte.

1.000 Jugendliche intensiv beraten
2018 und 2019 wurden bei dem Modellversuch „Regionales Ausbildungsmanagement“ (RAM) unter der Regie der Werkstatt im Kreis Unna in der Region Kreis Unna/Hamm über 1.000 Jugendliche ohne Berufsabschluss und mehr als 250 Betriebe erreicht und intensiv beraten. Unterm Strich fanden 100 junge Menschen den Weg zum Berufsabschluss.

Entwickelt und getragen wurde das Projekt von den Spitzen aller relevanten Arbeitsmarktakteure wie der Bundesagentur für Arbeit, den Jobcentern im Kreis Unna und in Hamm, der IHK zu Dortmund, der Handwerkskammer und der Kreishandwerkerschaft Hellweg sowie dem Deutschen Gewerkschaftsbund. Die praktische Umsetzung erfolgte durch die Werkstatt im Kreis Unna.

Berufsorientierung an Schulen reicht nicht aus
Aus dem Modellprojekt gelernt haben alle Beteiligten – und sie sind sich einig: Beim Ausbildungsmanagement muss der Schwerpunkt auf der frühzeitigen und individuellen Berufsorientierung der Jugendlichen liegen. Die Berufsorientierung allein in den weiterführenden Schulen reiche nicht aus. Gerade in den Berufskollegs müsse eine weitere Potenzialberatung und frühzeitige Orientierung erfolgen, damit Schüler*innen keine unnötigen „Warteschleifen“ drehen.

Für Werkstatt-Geschäftsführer Herbert Dörmann sprechen die aktuellen Ausbildungszahlen für sich. Von den 2.227 Lehrstellenbewerber*innen im Kreis waren im Juni 909 unversorgt. Auf der anderen Seite blieben 730 der 1.887 Ausbildungsstellen unbesetzt: „Es wird eine Daueraufgabe bleiben, Jugendliche gerade aus den Berufskollegs und Stellen in der Region systematisch zusammenzubringen“, so Dörmanns Prognose.

PM: Kreis Unna

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