Wer war Heinz Mayer? Dieser Frage ging der Leistungskurs Geschichte des Friedrich-Bährens-Gymnasiums nach. Das Projekt mündete in einer Ausstellung im FBG. Jetzt treten die Schüler*innen und ihr Projektlehrer Dr. Lars Reinking das zweite Mal in die Öffentlichkeit und zeigen die Ergebnisse ihrer Arbeit aktuell in der RathausGalerie. Bürgermeister Dimitrios Axourgos wird die Ausstellung am Montag, 15. April, um 17 Uhr eröffnen.
„Ich bin sehr beeindruckt, wie es Schüler*innen gelungen ist, die Geschichte der jüdischen Familie Heinz Mayer aufzuarbeiten“, sagte das Stadtoberhaupt. „Diese Arbeit stellt ein wichtiges Stück lokaler Gedenkarbeit dar und ist ein bedeutsamer Beitrag zur Stadtgeschichte“. Für die Recherchen standen auch das Archiv der Stadt Schwerte und der Schwerter Historiker Alfred Hintz mit seinem Buch „Ohne Meldung unbekannt verzogen“ zur Verfügung. Dr. Lars Reinking, Historiker und Geschichtslehrer am FBG, konnte sogar Kontakt zum ältesten Sohn Heinz Mayers herstellen. „Richard Mayer hat oft mit uns gesprochen und geschrieben und hat Bildmaterial zur Verfügung gestellt. Er ist 81 Jahre alt und lebt auf Hawaii“, berichtet Lars Reinking.
Heinz Mayer legte 1926 am FBG sein Abitur ab. Seine jüdische Familie betrieb am Markt 7 eine Metzgerei und erfuhr schon vor den Pogromen 1938 jede Menge Diskriminierungen. So erhielt Heinz Mayer nach dem Abschluss seines Jurastudiums die Mitteilung, dass er als Jude nicht in seinem Beruf arbeiten könne. Nach den Novemberpogromen wurde die Situation unerträglich. Die Eltern verloren die Metzgerei, das Geschäft wurde geschlossen. Heinz Mayer wurde verhaftet und leistete Zwangsarbeit im Konzentrationslager Sachsenhausen. 1940 floh die Familie vor der NS-Verfolgung in die USA.
„Den Schüler*innen ist es gelungen, den Prozess von Integration, einsetzender Entrechtung hin zu offener Verfolgung exemplarisch aufzuarbeiten und Heinz Mayer in die Erinnerungsgemeinschaft Schwertes zurückzuholen“, erklärt Lars Reinking. Dem pflichtet Heiko Klanke, Leiter des FBG bei. „Ich verstehe das Projekt als eindringliche Mahnung, Antisemitismus nicht zuzulassen und sich dagegen zu wehren“.
Die Ausstellung in der RathausGalerie (Rathausstraße 31) ist bis zum 26. April von montags bis mittwochs von 8 bis 16 Uhr, donnerstags von 8 bis 18 Uhr und freitags von 8 bis 12 Uhr zu sehen.
PM: Stadt Schwerte