Vorstandsvorsitzender des Ruhrverbandes Prof. Dr. Norbert Jardin im Elsebad

0
985
Foto: SPD Schwerte

„Der Klimawandel ist schon in der Ruhrregion angekommen. Im Vergleich zur vorindustriellen Zeit 1850 ist die Temperatur bereits um 1,5 Grad Celsius angestiegen.“ So Prof. Dr. Norbert Jardin am 5. Oktober im Elsebad. Auf Einladung der SPD Schwerte-Süd referierte der Vorstandsvorsitzende des Ruhrverbandes zu der Frage: wie können Kommunen auf die Auswirkungen des Klimawandels reagieren, wie sollten sich Städte für künftige Starkregenereignisse und Trockenphasen wappnen. Knapp 50 Interessierte waren der Einladung gefolgt und wurden nicht enttäuscht. Prof. Dr. Norbert Jardin belegte anhand von Graphiken, wie sich der Wasserhaushalt in der Ruhrregion bereits verändert hat, dass die Trockenheit in den letzten 12 Jahren in Folge so massiv war, wie im gesamten Aufzeichnungszeitraum nicht. Die Flutkatastrophe vom 13./14. Juli war die stärkste seit 1946 – mit dem entscheidenden Unterschied, dass in der Vergangenheit solche Überflutungssituationen nur im Winter und nicht im Sommer entstanden sind. Die Wetterextreme sind eine Folge der gestiegenen Temperaturen. Überflutungen wird man nicht verhindern können, aber man muss sie zumindest massiv abmildern, so der Wasserexperte. Versickerung, Speicherung, Verdunstung – das sind die zentralen Schwammstadt- Prinzipien. 

Der Vorstandsvorsitzende des Ruhrverbandes erläuterte, dass viele kleine Maßnahmen in der Summe helfen können, Starkregenereignisse abzufedern: hierzu zählen z.B. Dachbegrünungen und die Entsiegelung von Parkplätzen, Baumrigolen sowie Ableitungsgräben, so dass das Regenwasser nicht in den Kanal abfließt und diesen belastet. „Städte leben davon Gewerbe neu anzusiedeln und Häuser für Zuziehende zu bauen. Wichtig sei, angesichts der Klimaveränderungen, die Wasserwirtschaft eng in die Planungen einzubeziehen und die Bauvorhaben entsprechend anzupassen.“ so Prof. Dr. Norbert Jardin. Abwasserwirtschaftliche Maßnahmen sind Motor und Schlüsseldisziplin, wenn die Zukunftsinitative KRIS „Klimaresiliente Region mit internationaler Strahlkraft“ in der Ruhrregion erfolgreich sein soll. Es solle hier auch bald Fördermittel geben, erläuterte der Vorstandsvorsitzende, allerdings habe die Landesregierung noch nicht die Förderrichtlinien herausgebracht. 

PM: SPD Schwerte

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein