Teilhabechancen älterer Menschen verbessern! Ein Beitrag von Jürgen Paul

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Symbolbild

Die Kommunen müssen in der Förderung von aktiver Teilhabe Älterer

an unserem Gemeinwesen ihre besondere Aufgabe sehen!

„BUILDING a SOCIETY for all AGES-EINE GESELLSCHAFT für alle LEBENSALTER “„AD MUNLTOS ANNO“ (NOCH VIELE JAHRE)

Die Seniorenpolitik in Deutschland steht vor großen Herausforderungen, auch bei uns in Schwerte. Schon im Jahr 1982 war ein Weltaltenplan auf der ersten Weltversammlung zum Thema ALTERSFRAGEN als so genannter Wiener Aktionsplan verabschiedet worden. Aber erst 1999 setzte sich die Erkenntnis vollends durch, das Thema „ALTER“ tatsächlich als eine vorrangige politische Herausforderung zu begreifen und auf die Agenda der Vereinten Nationen zu setzen. Im Jahr 2002 haben sich die Vereinten Nationen dann bei ihrer Weltversammlung in Madrid erneut mit der absehbaren Bevölkerungsentwicklung auseinander gesetzt und die politischen Herausforderungen in einen Weltaltenplan gefasst.

Bei uns in Schwerte leben schon heute über 15.000 Seniorinnen und Senioren, das sind über ein Drittel unserer Einwohner die 60 Jahre alt und älter sind. Die „Altenpolitik“ wird auch unsere Stadt in den vor uns liegenden Jahren in besonderer Weise fordern. Eine generationengerechte Stadtplanung sollte in einem Generationleitplan sowie in einemALTENHILFEPLAN erarbeitet werden.

„Building a Society for all Ages – Eine Gesellschaft für alle Lebensalter”

Ob neue Wohnformen oder generationenfreundliche Quartiere, eine lebendige Nachbarschaft ( Schichte )oder ein barrierefreier öffentlicher Personennahverkehr oder fußläufig zu erreichende Nahversorgung, das alles muss auch bei uns in Schwerte realisiert werden. Unsere Seniorinnen und Senioren erwarten von uns und das zu Recht, das wir die Bedarfe nicht nur artikulieren, sie erwarten konkrete Abhilfe. Die Kommunen verfügen über die notwendigen Strukturen, kennen die Akteure und die  örtliche Lebensverhältnisse. Die räumlichen Kenntnisse und die Ortsbezogenheit der Senioren in unserer Stadt gebietet es „Sie“ bei der Planung  der Sozialräume mit einzubeziehen. Die Diskrepanz zwischen der steigenden Bedeutung im Zeitalter des demographischen  Wandels und der rechtlichen Wirklichkeit in den Kommunen sollte in dem von mir vorgeschlagenen Altenhilfeplan 2022-2032 unter dem Titel 

„ SUCHET DER STADT BESTES „ für unsere Stadt aufgegriffen und erarbeitet werden.

Die Altenhilfe und insbesondere auch die Gemeinwesenorientierte Altenarbeit (Präventionund Gesundheitsförderung, kulturelle und soziale Angebote, Förderung des bürgerschaftlichen Engagement….) gehören zu den sog. Freiwilligen Aufgaben der Kommune.

Aber, Seniorenpolitik ist auch mehr als nur Pflegepolitik!

Auch wenn es richtig ist, dass das Thema Pflegebedürftigkeit infolge der weiter steigender Zahl hochaltriger Menschen für die Kommunen zu einer bedeutsamen Herausforderung wird, ist kommunale Seniorenpolitik mehr als nur Pflege- und Versorgungspolitik.

Zu den Themenfeldern einer umfassenden Seniorenpolitik, um nur einige Stichworte zu nennen gehören: Arbeit und Beschäftigung, Prävention und Gesundheitsförderung, Freizeit, Bildung und Kultur, Wohnen und Mobilität, Partizipation und Engagement, Generationenbeziehungen, soziale Netze und Migration.

Ein solch breites Verständnis von Seniorenpolitik fördert die Entstehung differenzierter Altersbilder. Es müssen Rahmenbedingungen geschaffen werden, damit alle Bürgerinnen und Bürger in unserer Stadt unabhängig vom Bildungs- und Einkommensstand, vom Geschlecht und der ethnischen Herkunft Teilhabe ermöglicht wird.  Die Qualifizierung von Engagierten älteren Menschen erhöht ihre Wirkungsmöglichkeit und ist eine Form gesellschaftlicher Anerkennung. Der aktivierenden Kommune kommt bei der Gestaltung der Altenhilfe die Gewährleistungsverantwortung zu, was nicht heißt, dass sie die Trägerschaft für konkrete Angebote selbst übernehmen muss. Ihre vorrangige Aufgabe ist es, zu ermöglichen, zu vernetzen, für passgenaue Angebote verschiedener Träger zu sorgen und auch die Kontrolle und die Evaluation von Maßnahmen durchzuführen. Das bürgerschaftliche Engagement ist freiwillig und darf nicht instrumentalisiert werden!

Kommunale Seniorenpolitik ist Ressortübergreifend und als Querschnittaufgabe zu gestalten!

Seniorenpolitik ist als ein Teil einer umfassenden Sozialpolitik immer auch Generationenpolitik!

Entscheidend für den Erfolg einer partizipativen Sozialplanung sind und bleiben engagierte Menschen!

Ohne Begeisterung aber wird sich nur wenig bewegen lassen .Da helfen auch die besten strukturellen Vorgaben nicht. Sorgende Gemeinschaften werden nur dort entstehen, wo Menschen dazu bereit sind, sich füreinander verantwortlich zu fühlen.

Wir müssen unser Schwerte gemeinsam gestalten, unser Miteinander stärken.

Text: Jürgen Paul

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