Am 7. März war ist auch Equal Pay Day in Schwerte. Aktuell beläuft sich der Gender Pay Gap auf 18 Prozent: Umgerechnet sind das 66 Kalendertage, die Frauen unbezahlt arbeiten. Der 7. März markiert damit symbolisch den Tag, bis zu dem Frauen unentgeltlich arbeiten, während Männer längst bezahlt werden. Das finden auch Schwerter Frauen ungerecht und starteten eine Aktion an der Pannekaukenfrau. Die Skulptur steht für eine traditionelles Frauenbild, „solche Stereotype müssen wir überwinden, sagt Birgit Wippermann, die städtische Gleichstellungsbeauftragte.
Die Gründe für die Lohnlücke liegen auf der Hand: Frauen arbeiten häufiger im Niedriglohnsektor, oft in Teilzeit und seltener in Führungspositionen. Darüber hinaus übernehmen sie den größten Anteil an unbezahlter Sorgearbeit. „Der Schlüssel zu einer gerechten Zukunft liegt in der fairen Teilung von Sorge-, Haus- und Erwerbsarbeit zwischen den Geschlechtern“ wissen die Schwerterinnen.
Das Kampagnenmotto „Die Kunst der gleichen Bezahlung“ mit dem Schwerpunkt auf den eklatanten Gender Pay Gap in Kunst und Kultur regte zu dieser Aktionsform an. „Kunst spiegelt auch immer die Gesellschaft, in der sie entsteht – höchste Zeit also, dass Männer und Frauen dort gleich verdienen“, fordert auch das Frauenforum im Kreis Unna. „Um gleiche Bezahlung überall durchzusetzen, braucht es innovative Ideen, bei der die Kunst einen Anfang machen kann.“
Am Equal Pay Day gehen bundesweit viele Frauen und Männer für die gleiche Bezahlung von gleicher und gleichwertiger Arbeit auf die Straße. Und es braucht endlich Lösungen aus Politik und Wirtschaft: Das Entgelttransparenzgesetz ist eine Maßnahme dafür. Im Februar hat das Bundesarbeitsgericht in Erfurt dazu ein wichtiges Grundsatzurteil gefällt. Es entschied nach einer von der Gesellschaft für Freiheitsrechte unterstützten Klage, dass Arbeitgeber*innen vom Prinzip „gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ nicht abweichen dürfen: Sie müssen einer ebenso qualifizierten und erfahrenen Mitarbeiterin gleichfalls ein höheres Gehalt zahlen, wenn ihr männlicher Kollege höhere Gehaltsforderungen stellt.
Auch die zuständige Bundesministerin Lisa Paus setzt auf Veränderungen im Bereich Entgelttransparenz: “Mit einem Gender Pay Gap von 18 Prozent dürfen wir uns nicht abfinden. Seit Jahren bewegt sich der Verdienstabstand zwischen Frauen und Männern nur in winzigen Schritten. Deswegen werden wir das Entgelttransparenzgesetz evaluieren und weiterentwickeln. Rückenwind gibt uns dabei die europäische Lohntransparenzrichtlinie, die voraussichtlich jetzt im Frühjahr in Kraft treten wird und die wir zügig in nationales Recht umsetzen werden. Es ist keine Kunst, Frauen und Männer gleich zu bezahlen, sondern vielmehr das Recht der Frauen.”
PM: Stadt Schwerte