Solidarität, Anerkennung und Respekt vor der Arbeitsleistung der Leistungsträgerinnen unserer Gesellschaft sind wichtiger denn je. Derzeit laufen die Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst: für die faire Entlohnung von Erzieherinnen oder auch für Busfahrerinnen und Zugbegleiterinnen, für zahlreiche deutlich unterbezahlte Berufsgruppen. Gleichzeitig blicken Arbeitnehmerinnen in der Privatwirtschaft sorgenvoll auf ihre Zukunft. Von der Schließung der Filialen von Galeria Kaufhof und Karstadt in Hagen und Dortmund sind viele Schwerter Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer betroffen. Dringend nötig ist, nach Meinung der SPD Schwerte, ein neuer, respektvoller Blick auf die Beschäftigten in Deutschland. „Die Arbeitnehmerinnen im öffentlichen Dienst haben ein faires Tarifangebot verdient, so der SPD- Fraktionsvorsitzende Marc Seelbach. „Gerade dort waren und sind die Beschäftigten in den vergangenen Monaten mit Pandemie, Energiekrise und der Versorgung geflüchteter Menschen mit besonderen Herausforderungen und Belastungen konfrontiert
„Was zum Beispiel die Erzieherinnen und ihre leider nur wenigen männlichen Kollegen heutzutage leisten, steht in keinem Verhältnis zu ihrem Gehalt“, so Seelbach. Allein dieses Berufsfeld ist in den letzten Jahren zunehmend komplexer und anspruchsvoller geworden. Der momentane Streik für eine bessere tarifliche Eingruppierung ist daher gerechtfertigt. „Wer sich von früh bis spät mit größtem Engagement um unsere Kinder kümmert, sie in den ersten Lebensjahren liebevoll begleitet, frühkindliche Bildung fördert und dabei große Verantwortung trägt, verdient nicht nur Applaus während der Pandemie, sondern auch eine faire Entlohnung. Es handelt sich um eine hoch qualifizierte Arbeit und nicht um eine Hilfstätigkeit.“ Nur so lässt sich auch der jetzt schon herrschende Personalmangel in diesem Arbeitsfeld bekämpfen und eine tatsächliche Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Frauen und Männer gewährleisten.
Auch in den anderen Bereichen, wie z. B. dem öffentlichen Nahverkehr, der schon heute stark unter einen Fachkräftemangel leidet, aber gleichzeitig in Zukunft eine noch wichtigere Rolle spielen soll, ist eine angemessene Bezahlung wichtig. Gelingt es hier nicht die Arbeit attraktiver zu machen, sind die Verkehrswende und der Ausbau des ÖPNV gefährdet.
Solidarität mit den Beschäftigten von Galeria Kaufhof und Karstadt
Die Entscheidung des Konzerns ist das Endergebnis eines kompletten Management-Versagens, das auch mit 680 Mio. Euro staatlicher Unterstützung nicht geheilt werden konnte. Allein in Dortmund gab es ausreichend Chancen und viele Anregungen aus dem Kreis der Arbeitnehmer*innen, um die Warenhäuser neu aufzustellen. Jetzt verlieren 160 Menschen in Dortmund ihre Arbeit – allein, weil das Management nicht genug kriegen kann. Die Zeche zahlen die Beschäftigten, die zum Teil auch in Schwerte wohnen.
Der Einzelhandel befindet sich seit vielen Jahren im Wandel. Es ist eigentlich die Aufgabe der Konzernleitung, Standorte innovativ und zukunftsfähig weiterzuentwickeln. Die Schließung von nun fast der Hälfte der Standorte zeigt, dass die Chefetage des Konzerns nicht über ein Konzept für die Zukunftssicherung des Modells „Warenhaus“ verfügt und die Entwicklung im Einzelhandel seit Jahren verschlafen hat. Und nun müssen wieder einmal die Beschäftigten das absolute Versagen des Managements ausbaden.
Wir stehen solidarisch an der Seite der Beschäftigten, die nach oft langjähriger engagierter Tätigkeit und der Bereitschaft, für den Erhalt des Standorts hohe Einbußen in Kauf zu nehmen, nun von ihrem Arbeitgeber in eine ungewisse Zukunft geschickt werden.
PM: SPD-Fraktion im Rat der Stadt Schwerte