Volles Haus beim Polit-Talk des Frauenbündnis Schwerte mit den Bürgermeisterkandidaten zu Anliegen von Frauen und Familien. Das Motto „Wenn ich Bürgermeister von Schwerte wäre…“. passte plötzlich wörtlich aufgrund der für alle betrüblichen Tatsache, dass der amtierende Bürgermeister Dimitrios Axourgos mit großem Bedauern kurzfristig absagen musste.
So standen Andreas Heinz (CDU), Jens Mackner (parteilos) und Maximilian Ziel (Die Grünen) ohne die Position des amtierenden Bürgermeisters dem Publikum unter der Moderation von Andrea Blome im Theater am Fluss Rede und Antwort.
Themenblöcke wie Repräsentanz von Frauen in Politik und Verwaltung, Familie und Vereinbarkeit, Stadtentwicklung und Gewaltschutz brachten interessante Einblicke in das Vorhaben der Kandidaten und ihre gleichstellungspolitischen Haltungen.
Alle drei Kandidaten sehen die Verpflichtung, niederschwellige Möglichkeiten zur direkten Kommunikation zwischen Bürgermeister und Bürgerinnen/Bürgern zu verstärken, die Gleichstellungsbeauftragte zu unterstützen oder auch vermehrt Angebote für Jugendliche einzurichten.
Zudem sollten Frauen dringend bei der Care-Arbeit entlastet werden, um beruflich auch höhere Positionen einnehmen zu können. Vorschläge dazu waren: Mentorinnen-Programm, Flexibilität in Arbeitszeitmodellen (Mackner), Personalentwicklung geschlechtsneutral angehen, stärkere Förderung von Mitarbeiterinnen (Heinz) sowie das Schaffen von Wohlfühlatmosphäre z.B. in der Stadtverwaltung, um Frauen im Job zu halten und in Führungspositionen zu bringen (Ziel).
Verschiedene Konzepte wurden vorgestellt, um für Jugendliche „Räume zur Eigenorganisation“ zu schaffen (Heinz), von Jugendlichen ihre Wünsche zu erfragen und mit Kreativität preisgünstig umzusetzen (Mackner) bzw. monatliche Sprechstunde in diversen Schulen (Ziel) zu organisieren.
Ebenso bekannten sich alle drei Bewerber für das Amt des Bürgermeisters zu einer stadtgeschichtlichen modernen Präsentation an dem exponiertem Ort der Schwerter Mitte, statt dort ein „Leuchtturmprojekt“ zu installieren.
Im letzten Block, Stadthaushalt, ruderten alle Kandidaten mit Hinweis auf die schwierige monetäre Lage der Stadt etwas langsamer und verwiesen auf die dadurch notwendige Priorisierung der Pflichtaufgaben vor „Leuchttürmen“ (Heinz), der Setzung von gesamtgesellschaftliche Prioritäten (Ziel) und der Notwendigkeit kreativen Herangehens (Mackner).
Trotzt der zu erwartenden Äußerung von Kritik und unterschiedlichen Meinungen waren Debatte und Stimmung fair und gut, so dass der Abend mit ca 120 Teilnehmenden von der AG Schwerter Frauengruppen als großer Erfolg gewertet wurde – auch wenn laut AG die Gleichstellungsaspekte noch weiterhin einer stärkeren Beleuchtung bedürfen über dieses Format hinaus. AG-Sprecherin Martina Horstendahl freut sich: „Wir haben heute gesehen, dass sich die Menschen vor den Wahlen gerne informierten möchten. Mit unserem Polit-Talk haben wir offensichtlich einen Nerv getroffen.“
PM: AG Schwerter Frauengruppen