»Kirchen und Kino. Der Filmtipp« präsentiert bis Juni 2021 acht herausragende Filme in 25 Orten Nordrhein-Westfalens und Niedersachsens

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Foto: „Ein verborgenes Leben“: © Pandora Film

Bis Juni 2021 präsentiert die ökumenische Filmreihe »Kirchen und Kino. Der Filmtipp« wieder acht herausragende Filme in 25 Orten Nordrhein-Westfalens und Niedersachsens. Neu dabei sind das JAC Kino in Attendorn und der Pastoralverbund Attendorn. Die Filme der Reihe sind in insgesamt über 250 Vorstellungen zu sehen.

Die neue Staffel präsentiert vor allem Filme, die von Menschen erzählen, die sich in existenziellen Krisensituationen befinden und im Konflikt mitgesellschaftlichen und politischen Mehrheitspositionen um die Wahrung ihrer Identität kämpfen. Zwei Filme – Erde und Vergiftete Wahrheit – beziehen Stellung zum Thema Umweltzerstörung. 

Die Programmauswahl lag bei einer Jury aus Vertretern der kirchlichen Bildungs- und Medienarbeit sowie der beteiligten Kinos. Zur Wahl standen über 40 Filme, die im vergangenen Kinojahr von der evangelischen und katholischen Filmkritik in Deutschland und der Schweiz ausgezeichnet wurden. Zu sehen gibt es überzeugende Filme, die unabhängig von ihrer jeweiligen geistigen Beheimatung die Sehnsucht nach dem Anderen, nach einem »Mehr des Lebens« aufrechterhalten. 

Die örtlichen Kooperationspartner geben in der Regel eine kurze Einführung zum jeweiligen Film, im Anschluss an die Vorführung besteht in zahlreichen Spielorten die Möglichkeit zum Austausch. Zu ausgewählten Filmen werden immer wieder auch vertiefende Angebote wie Podiumsgespräche organisiert. 

Alle Termine und weiterführende Informationen zu den Filmen und den Spielorten finden sich auf der Homepagewww.kirchen-und-kino.de

»Kirchen und Kino. Der Filmtipp« ist eine Filmreihe der Katholischen Akademie Schwerte in Zusammenarbeit mit den örtlichen evangelischen und katholischen Bildungswerken, der Beauftragten für Kunst und Kultur der Evangelischen Kirche von Westfalen, dem Institut für Religionspädagogik und Medienarbeit im Erzbistum Paderborn, dem Medienzentrum Haus Villigst im Pädagogischen Institut der Evangelischen Kirche von Westfalen, dem Haus kirchlicher Dienste der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers (Arbeitsfeld Kunst und Kultur), dem Filmkulturellen Zentrum im GEP – Forum der Evangelischen Kirche für Film und Kino und dem Medienservice im Bistum Hildesheim. Unterstützt wird das Projekt vom Filmportal filmdienst.de und der Filmzeitschrift epd-film sowie der Deutschen Bischofskonferenz (Bereich Kirche und Gesellschaft). 

Die Filme der Staffel 2020/2021 sind in folgenden Orten zu sehen:

Nordrhein-Westfalen: Attendorn, Bad Driburg, Bad Laasphe, Bad Oeynhausen, Brakel, Gütersloh, Hagen, Herne, Hilchenbach, Iserlohn, Lage, Lüdenscheid, Paderborn, Schwerte, Unna und Warburg. 

Niedersachsen: Gifhorn, Hameln, Hannover, Hildesheim, Lingen, Osterholz-Scharmbeck, Schneverdingen, Walsrodeund Wittingen.

Zum Auftakt wird Systemsprenger (Deutschland 2019) von Nora Fingscheidt gezeigt. Der in acht Kategorien mit dem Deutschen Filmpreis und mit einem Silbernen Bären der Berlinale ausgezeichnete Film erzählt von einem neunjährigenMädchen, das sich radikal allen Normen verweigert. Ihr Verhalten sorgt in allen pädagogischen Einrichtungen und Pflegefamilien für Wirbel. Hinter den Gewaltausbrüchen werden frühkindliche Traumata vermutet, doch die Helfer in allen Instanzen fühlen sich von der Aggression überfordert. Der sorgfältig recherchierte und in den Hauptrollen überragend gespielte Film will weder anklagen noch urteilen, sondern wirbt mit großer Kraft um Verständnis für ein Kind, das mit extremen Ausbrüchen nach Halt und Geborgenheit sucht. Statt auf ein Sozialdrama setzt die Inszenierung auf die Anteilnahme der Zuschauer, die auch psychisch in das chaotische Erleben der Protagonistin involviert werden.

Die weiteren Filme sind:

Erde, Österreich 2019, Regie: Nikolaus Geyrhalter (Preis der Ökumenischen Jury, Berlinale Forum 2019) 

Sorry We Missed YouGroßbritannien 2019, Regie: Ken Loach

Ein verborgenes Leben, Deutschland/USA 2019, Regie: Terrence Malick (Preis der Ökumenischen Jury Cannes 2019)

Gott existiert, ihr Name ist Petrunya, Mazedonien 2019, Regie: Teona Strugar Mitevska (Preis der Ökumenischen Jury, Berlinale 2019; LUX-Filmpreis des Europaparlaments 2019)

Porträt einer jungen Frau in Flammen, Frankreich 2019, Regie: Céline Sciamma (Cannes 2019, »Bestes Drehbuch«)

Vergiftete Wahrheit, USA 2019, Regie: Todd Haynes

Bis dann mein Sohn, China 2018, Regie: Wang Xiaoshuai(Berlinale 2019, Silberne Bären »Beste Hauptdarstellerin« und »Bester Hauptdarsteller«)

PM: Katholische Akademie Schwerte

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