FDP enttäuscht von Reformresistenz – Zweifelhafte Gründe für ein „Weiter so“ bei städtischen Finanzen

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Foto: FDP Fraktion Schwerte

In der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft, Finanzen,

Sicherheit und Ordnung wurde neben vielen anderen

Verwaltungsvorlagen und Anträgen auch ein Antrag der FDP-Fraktion

zur Prüfung einer „Nachhaltigkeitssatzung“ für Schwerte diskutiert. Die

Prüfung der Satzungsänderung, die in vielen deutschen Städten und

Kreisen für eine Stabilisierung der städtischen Finanzen gesorgt hat,

wurde mehrheitlich abgelehnt. Auffällig war dabei jedoch, dass die zwei

größten Fraktionen von SPD und CDU den Antrag nicht in der Sache

ablehnten, sondern aus formalen Gründen (SPD) und auf Basis eines

Missverständnisses (CDU).

Während die SPD-Fraktion selber im aktuellen Sitzungslauf zahlreiche

Anträge geschrieben hat, die Symbolcharakter (siehe „Unterstützung

Gastronomie“, KI-Nutzung in der Verwaltung, etc.) haben oder

Partikularinteressen einzelner Straßen- und Stadtteile

(Verkehrsüberprüfungen, Jubiläumsbank Holzen, etc.) bedienen,

äußerten sie sich kritisch gegenüber dem FDP-Antrag, weil dies die

künftige Ratsarbeit betreffen würde. Die CDU hingegen schien bei dem

Thema, mit dem sie im Bundestagswahlkampf noch geworben hatte,

nun auch auf kommunaler Ebene die Orientierung verloren zu haben:

Der vorgeschlagene Mechanismus könne, sofern man Anträge nicht

solide gegenfinanziert oder parallel einspart, zu Grundsteuer-

Erhöhungen führen und das Risiko wollen man nicht eingehen.

Christoph Ecker, sachkundiger Bürger, wunderte sich sehr: „Die großen

Fraktionen haben in den letzten Monaten und Wochen viele

Entscheidungen getroffen, die schon absehbar eine große finanzielle

Belastung für zukünftige Generationen und die Ratsentscheidungen der

nächsten Jahre mit sich bringen. Dass man jetzt auf der anderen Seite

lieber keine grundsätzlichen Änderungen an der Haushaltspolitik

vornehmen möchte, die zu einer Stabilisierung der Schwerter Finanzen

beitragen würde, enttäuscht uns als liberale Fraktion. Wir hoffen auf

eine sachgemäße Diskussion im nächsten Rat, bevor Schwerte einmal

wieder den Schuldenberg besteigt.“

Phillip Köhler, stellv. Fraktionsvorsitzender, fügte hinzu:

„Selbstverständlich gehört es zur gelebten Demokratie, auch mit der

Ablehnung eigener Ideen umzugehen. Die Doppelmoral, die hier aber

beim Thema mittel- und langfristige Planung von den großen Fraktionen

an den Tag gelegt wird, ist offensichtlich. Wenn eine Mehrheit im Rat

nur bis zum Wahltermin denkt, sollte das den Bürgerinnen und Bürgern

zu denken geben.“

PM: FDP Fraktion Schwerte

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