Endlich die Lohnlücke schließen – Forderung zum Equal Pay Day

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Bild: Stadt Schwerte

Der Equal Pay Day markiert symbolisch die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern: um das Einkommen zu erzielen, das Männer bis zum 31. Dezember des Vorjahres erhalten, müssen Frauen bis weit in das Jahr hineinarbeiten – derzeit 69 Tage.

Der Equal Pay Day fällt in diesem Jahr auf den 10. März. An diesem Tag schließt sich der Gender Pay Gap. Das bedeutet, also dass Frauen rein rechnerisch im Jahr 2021 bis zum 10. März quasi umsonst gearbeitet haben, während Männer schon seit Jahresanfang bezahlt wurden”, erklärt die Schwerter Gleichstellungsbeauftragte. Der Gender Pay Gap liegt nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes bei 19 Prozent und ist damit zwar erstmalig unter die 20-Prozent-Marke gesunken, liegt im EU-Durchschnitt, der 15 Prozent beträgt, aber noch immer deutlich höher.

In diesem Zusammenhang lädt das Bündnis für Familie und das Netzwerk Frau und Beruf Kreis Unna, in dem auch die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Schwerte aktiv mitarbeitet, am 23. März in der Zeit von 10 bis 12 Uhr zu einer Onlineveranstaltung unter dem Motto “Rolle rückwärts in die Zukunft?! – Corona und Rollenverteilung in der Familie” über die Plattform Zoom ein. Prof. Dr. h.c. Jutta Allmendinger, Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung, wird sich in einem Vortrag mit der Retraditionalisierung – insbesondere im Hinblick auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie – befassen. Eine Anmeldung erfolgt bei Anke Jauer von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Kreises Unna unter a.jauer@wfg-kreis-unna.de bereit.Die allgegenwärtige Corona-Krise stellt vieles auf den Kopf. Frauen leisten in vielen Familien den Großteil von Homeschooling, Kinderbetreuung und Haushalt. Das hat auch Einfluss auf ihre Karrieren, etwa wenn sie dafür in Teilzeit wechseln oder sogar ganz kündigen müssen. Diese Effekte erhöhen den Pay Gap tendenziell. Mittelfristig gibt es aber auch Chancen. Wenn die Akzeptanz von Homeoffice und die zeitliche Flexibilität nach der Pandemie erhöht bleiben, könnte es einfacher werden, Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen.

„Generell sind Frauen stärker in Berufen und Branchen vertreten, in denen sie weniger verdienen. Sie arbeiten häufiger in Teilzeit und erreichen seltener Führungspositionen. Es stellt sich die Frage, warum Unternehmen Berufserfahrung vor allem dann honorieren, wenn sie in Vollzeit gesammelt wurde. Es gibt viele Studien, die darauf hinweisen, dass es in Unternehmen und Familien Strukturen und Denkmuster gibt, die den Karrieren von Männern förderlicher als denen von Frauen sind. Hier wirken Stereotype und Rollenbilder nachhaltig.“, so Birgit Wippermann.„Von Geschlechtergerechtigkeit sind wir in dieser Frage noch weit entfernt. Die wirtschaftlichen und sozialen Kosten der Pandemie treffen Frauen wesentlich stärker. So müssen Berufe in den Bereichen Pflege, Gesundheitswesen, Erziehung und Einzelhandel endlich finanziell aufgewertet werden.“, fordert Birgit Wippermann. „Langfristig muss es darum gehen, die unbezahlte Sorgearbeit und die (bezahlte) Erwerbsarbeit besser zwischen den Geschlechtern zu verteilen.“

PM: Stadt Schwerte

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