Arbeitsmarktbericht – Corona-Effekt schwächer als im April

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Arbeitsmarktbericht – Corona-Effekt schwächer als im April Grafik: Kreis-Unna

Im Kreis Unna ist der Bestand an gemeldeten Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat um 779 auf 16.710 gestiegen. Im Vergleich zu Mai 2019 stieg die Arbeitslosigkeit um 2.290 (+15,9 Prozent) an. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,3 Punkte auf 7,8 Prozent. Vor einem Jahr betrug sie 6,8 Prozent.

„Für eine Entwarnung ist es noch zu früh, aber im Mai fiel der Corona-Effekt auf dem Arbeitsmarkt schon deutlich schwächer aus als noch im April, zum Teil sogar schon mit ersten positiven Tendenzen“, beschreibt AgenturchefThomas Helm die Lage auf dem Arbeitsmarkt im Kreis Unna. „Insbesondere auf der Stellenseite gibt es Grund zum Optimismus, denn die Anzahl an neuen Stellen legt mit über 480 kräftig zu“, so Helm weiter.

Nach wie vor führten sinkende Möglichkeiten, Arbeitslosigkeit zu beenden, zu einem wesentlich höheren Bestand an arbeitslosen Menschen im Kreis, im Vergleich zum letzten Monat habe dieser um knapp fünf Prozent zugelegt. Aber auch hier zeige sich, dass die Sprünge nicht mehr so stark ausfallen, wie vor einem Monat, so Helm.

Wie sich der Arbeitsmarkt in den kommenden Monaten entwickelt, hänge laut Agenturleiter eng mit der weltwirtschaftlichen Lage und damit zusammen, ob die eingeführten Lockerungen dauerhaft seien und schrittweise ausgeweitet würden. Denn dann würden Unternehmen ihre Betriebstätigkeit im besten Fall wieder voll aufnehmen können und entsprechendes Personal einstellen.

Kurzarbeit
Bislang sind seit Anfang März insgesamt 3.420 Anzeigen auf Kurzarbeit im Kreis Unna eingegangen, und zwar für 66.717 Mitarbeiter. Hierbei handelt es sich jedoch um vorläufige Daten, die sich erst nach Ablauf von drei Monaten abschließend sagen lassen können, da Betriebe innerhalb dieses Zeitraums Kurzarbeit abrechnen.

Zum Vergleich: Im gesamten Jahr 2009, also während der Wirtschafts- und Finanzkrise, zeigten knapp 780 Betriebe für rund 16.600 Menschen im Agenturbezirk (Hamm und Kreis Unna) Kurzarbeit an.

Zu- und Abgänge auf dem ersten Arbeitsmarkt
Im Berichtsmonat meldeten sich 1.115 Personen aus Erwerbstätigkeit neu oder erneut arbeitslos. Im Vergleich zum Vormonat waren das 258 Personen (-18,8 Prozent) weniger. Im Vergleich zu Mai 2019 waren es 88 Personen (+8,6 Prozent) mehr. Die meisten von ihnen übten zuvor eine Tätigkeit in der Arbeitnehmerüberlassung, im Handel, in Verkehr und Lagerei, im Verarbeitenden Gewerbe sowie in sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen aus.

Gleichzeitig beendeten im Berichtsmonat 531 Personen ihre Arbeitslosigkeit zu Gunsten einer Erwerbstätigkeit und damit 21 weniger als im Vormonat (-3,8 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr waren es 333 Personen (-38,5 Prozent) weniger, die eine neue Beschäftigung aufnehmen konnten.

Entwicklung in den zehn Kommunen des Kreises
Im Kreis Unna leben derzeit 1.261 Arbeitslose, die das 25. Lebensjahr noch nicht erreicht haben. Die Anzahl der „jungen Arbeitslosen“stieg um 119 (+10,4 Prozent). Im Vorjahresvergleich ist der Bestand um 361 Jugendliche (+40,1 Prozent) gestiegen.

Gut ein Fünftel aller Arbeitslosen hat das 55. Lebensjahr überschritten. Im Mai wurden 3.385 „ältere Arbeitslose“in den Arbeitsagenturen und dem Jobcenter im Kreis Unna gemeldet. Dies entspricht einem Zuwachs um 75 Personen gegenüber dem Vormonat (+2,3 Prozent). Vor zwölf Monaten gab es 258 ältere Arbeitslose (-8,3 Prozent) weniger.

Die „Langzeitarbeitslosigkeit“ erhöhte sich im Berichtsmonat um 195 Personen (+3,6 Prozent) auf 5.549. Im Vorjahresvergleich sind das 173 Personen (+3,2 Prozent) mehr.

Im Berichtsmonat sank die Anzahl der Arbeitslosen mit Behinderung um 20 (-1,4 Prozent) auf 1.447. Im Vergleich zum Vorjahr erhöhte sich der Bestand um 105 (+7,8 Prozent).

Quelle: Kreis Unna

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