Ambitionslosigkeit in der Migrationspolitik – Nun doch keine Bezahlkarte für Schwerte

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Foto: FDP Fraktion Schwerte

Vor einem Jahr hat die damals noch aus SPD, Grünen und FDP

bestehende Bundesregierung eine grundsätzliche Änderung für die

Abwicklung von Sozialleistungen an Asylbewerber beschlossen: Die

Einführung der „Bezahlkarte“ sollte die seit Jahren übliche

Bargeldausgabe eindämmen und so den Missbrauch der Gelder für nicht

lebenswichtige Ausgaben, die Weitergabe ins Ausland und unter

Umständen auch die Finanzierung von illegalen Geschäften verhindern.

Alle Asylbewerber sollten in den zentralen Aufnahmeeinrichtungen eine

Karte mit verknüpftem Konto ausgehändigt werden, über die dann

innerhalb von Deutschland mit entsprechenden Einschränkungen der

Zahlverkehr abgewickelt werden könnte.

Ein Jahr nach dem bundesweiten Beschluss zur Einführung steht nun

fest, dass dieser Paradigmenwechsel vor Ort verpufft. Zu aufwändig sei

die Umstellung, zu unsicher die tatsächlichen Zahlungsmöglichkeiten

und allgemein könnte man das den Menschen ja nicht zumuten – so

argumentiert auch die Schwerter Stadtverwaltung, die sich der

Bezahlkarte verweigert.

„Es ist bedauerlich, dass einmal mehr eine bundesweite Regelung an

den Bedenkenträgern in den Ländern und Kommunen scheitert. Zwar

haben wir Verständnis für die Kritikpunkte, die seitens des

Sozialdezernats vorgebracht werden, aber ein `Weiter so` im

Flickenteppich der Bezahlmodalitäten erscheint mindestens genauso

wenig zielführend wie die Übernahme noch anpassungsbedürftiger

neuer Bezahlmodelle.“, kommentiert Phillip Köhler von der FDP-Fraktion

die Entscheidung im Rat. „Die strukturellen Probleme bleiben bestehen

und durch die nun von Stadt zu Stadt unterschiedlichen Lösungen

werden noch neue Probleme geschaffen. Das hätte vermieden werden

können, wenn sich SPD und Grüne nicht vor ihrer Verantwortung aus

dem Bund wegducken würden, sondern vor Ort Beschlüsse umsetzen

würden.“

PM: FDP-Fraktion im Rat der Stadt Schwerte

1 Kommentar

  1. War aber auch nicht anders zu erwarten, bei SPD und GRÜNEN. „Wie der Herr so’s Gescher“, will heißen, was die Bundes-Politik kann, können die Kommunen auch. Beide Parteien sind bekannt dafür, sich auch über geltendes Recht hinweg zu setzen, wenn es ihren politischen Dogmen widerspricht. Siehe Praxis der bayerischen GRÜNEN, Bezahlkarten „aufzukaufen“ und, regelwidrig, den vollen Betrag an die Besitzer bar aus zu zahlen, oder die Visa-Vergabe entgegen geltender Weisungen.

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