Wer macht eigentlich unsere Kleidung? Ausstellung über Näherinnen bis zum 9. Oktober in der vhs Schwerte

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Foto: KuWeBe

Wussten Sie, dass eine Jeans rund 50.000 Kilometer reist, bevor Sie auf dem Ladentisch landet? Dass in einem Baumwoll-T-Shirt 4.100 Liter Wasser stecken? Und dass mittlerweile bis zu 24 neue Kollektionen pro Jahr in die Läden kommen? 

Am gestrigen Montag wurde die Ausstellung „Ich mache Deine Kleidung! Die starken Frauen aus Südostasien“ in der vhs Schwerte eröffnet. Die Ausstellung rückt die Frauen in den Vordergrund, die unsere Kleidung nähen und die in der öffentlichen Berichterstattung meist nur als Opfer der Fast-Fashion-Industrie dargestellt werden. Beeindruckende Porträts zeigen neun Frauen aus Textilfabriken in Kambodscha und Bangladesch. Kurze Interviews gewähren Einblicke in ihren Arbeitsalltag und vermitteln einen Eindruck, woher diese Frauen die Kraft nehmen, sich für bessere Arbeitsbedingungen, sicherere Fabriken und einen gerechten Lohn einzusetzen – für sich selbst und für ihre Kolleginnen. Denn dass sie für einen Hungerlohn und unter miserablen Bedingungen schuften, wollen sie nicht länger hinnehmen.

Die Eröffnung fand im Rahmen der „Fairen Woche 2020“ in Kooperation mit dem Ayuda-Weltladen Schwerte statt, der mit einem Verkaufsstand vor Ort war. Mit dem diesjährigenMotto „Fair statt mehr“ wird darauf aufmerksam gemacht Produktion und Konsum insgesamt nachhaltiger zu gestalten. Dass dies insbesondere im Textilbereich erforderlich ist, verdeutlichte Steffi Holz-Auschner, von der Volkshochschule, in ihrer Einleitung. Sieinformierte auch über den aktuellen Stand eines Lieferkettengesetzes mit dem Unternehmenverpflichtet werden sollen, grundlegende Arbeitsrechte entlang der gesamten Lieferkette einzuhalten. Außerdem hatte sie umfangreiche Materialien für die Verbraucher*innen mitgebracht und Anregungen, wie man sich für faire Mode engagieren kann.

Auf einem Tisch konnten die Besucher*innen eine zerschnittene Jeans zusammensetzen und dabei zuordnen wer wie viel vom Ladenpreis einer Jeanshose bekommt. Symbolträchtig stand dabei der Knopf für den Lohnanteil der Näherinnen von gerade einmal einem Prozent, meist sogar noch weniger.

Die Ausstellung ist noch bis zum 09. Oktober in der vhs Schwerte, Am Markt 11, zu sehen.

PM: KuWeBe

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