Direkte Hilfe für indische Fischerfamilien: „Yesu Heimat“ als Verein gerade gegründet

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Foto: Kath. Pfarrgemeinde St. Marien Schwerte

Der Vorsitzende ein Pfarrer, sein Stellvertreter ein promovierter Theologe und eine Rechtsanwältin im engeren Vorstand: Der frisch gegründete Verein „Yesu Heimat“ hat sich eine solide Basis gegeben. Ziel des Vereins, der gerade die Gemeinnützigkeit beantragt, ist die Koordination von Hilfen aus Schwerte für das indische Fischerdorf Paruthiyoor, der Heimat von Pastor Dr. Yesudasan Remias.

Remias lebt seit zwei Jahren in Schwerte, arbeitet im Seelsorge-Team der Schwerter Pfarrgemeinde St. Marien und lehrt und forscht an der Universität Paderborn. Seine Familie lebt in einem kleinen Fischerdorf an der Südspitze Indiens im südindischen BundesstaatKerala. Das nächste Krankenhaus ist 35 Kilometer entfernt, die nächste größere Stadt Thiruvananthapuram ist weit. Die Fischer leiden unter der Pandemie, dürfen keinen Fischfang betreiben und haben kein Einkommen. Es gibt keinen Tourismus oder irgendeine andere Möglichkeit Geld zu verdienen. In den vermutlich wegen des Klimawandels immer heftiger werdenden Monsun-Stürmen der vergangenen Jahre verloren in den letzten Jahren viele Familien ihren Ernährer, viele Fischer überlebten den Kampf mit dem Arabischen Meer nicht. Die Witwen und Waisen bekommen keinerlei staatliche Unterstützung, die übrigen Dorfbewohner versorgen sie notdürftig mit.

Im letzten Jahr erbrachte ein Spendenaufruf über 12.000 Euro – für Paruthiyoor eine schier unglaubliche Summe, denn mit nur 40 Euro kann eine Familie einen ganzen Monat überleben. Yesudasan Remias war sehr glücklich, viele Familien aus seinem Heimatdorf und darüber hinaus über einen längeren Zeitraum unterstützen zu können.

Mit nur einer Spendensammlung sind aber Not und Elend in Paruthiyoor nicht beseitigt. Dr. Remias möchte Patenschaften mit Schwerter Familien vermitteln um die Ärmsten der Armen langfristig und nachhaltig unterstützen zu können. Weiter möchte er in die Infrastruktur an diesem Südzipfel Indiens investieren – ähnlich wie es der Schwerter Hilfsverein „Hilfe für Adimali“ auch schon tut. Beide Vereine pflegen einen freundschaftlichen Kontakt. Yesudasan Remias: „Es gibt so viel Not in meiner Heimat, da sind auch zwei Vereine nicht genug!“ 

Foto: Kath. Pfarrgemeinde St. Marien Schwerte

Die ehemalige Gemeindereferentin der Pfarrgemeinde St. Marien, Elsbeth Bihler, und Pfarrer Peter Iwan haben jetzt mit Hilfe der Rechtsanwältin Michele Demant einen Verein aus der Taufe gehoben, der die Hilfe für Paruthiyoor strukturiert und langfristig gewährleisten soll. Zur Gründungsversammlung im Pfarrheim St. Marien kamen über 30 Interessierte, die alle sofort dem Verein beitraten. Bei 20 Euro Jahresbeitrag (jedes weitere Familienmitglied sowie Jugendliche zahlen nur 10 Euro) können sich das auch viele Schwerterinnen und Schwertersicher leisten.

Sobald die Gemeinnützigkeit bewilligt ist, können auch steuerabzugsfähige Spenden eingeworben werden. Patenschaften mit notleidenden Familien in „Yesu Heimat“ können ab sofort organisiert werden. Elsbeth Bihler: „Geldspenden, auch kleinste Summen, können in Indien Großes bewirken. Wer zum Beispiel auf Geburtstagsgeschenke verzichten möchte, könnte seine Lieben um eine Spende für Paruthiyoor bitten“.  

Pfarrer Peter Iwan: „Der große Vorteil unseres Vereins ist, dass wir Geld direkt und ohne Verwaltungskosten an die Menschen in Paruthiyoor weiterleiten können. Die katholische Gemeinde in Thiruvananthapuram ist unser verlässlicher Ansprechpartner vor Ort und Dr. Remias kennt alle Beteiligten persönlich“.

Wer Interesse an einer längerfristigen Hilfe für notleidende Fischerfamilien hat, kann sich an Elsbeth Bihler per Mail wenden: elsbeth.bihler@schwerterkirchen.de. Pfarrer Iwan ist über das Pfarrbüro zu erreichen (Tel. 16418). Pastor Dr. Remias hält gern Vorträge über die Situation in seiner Heimat, auch er ist über das Pfarrbüro St. Marien in der Haselackstraße 20 zu erreichen.

PM: Kath. Pfarrgemeinde St. Marien Schwerte

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