30. Jahrestages des Brandanschlags von Solingen – Schwerte zeigt sich solidarisch 

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Solidarisch zeigten sich Verterter*innen der Stadt Schwerte, des Integrationsrates, sowie das Bündnis Schwerte gegen Rechts. Foto: Stadt Schwerte

Die Mitglieder des Integrationsrates der Stadt Schwerte und die Mitstreiter des Bündnis Schwerte gegen Rechts Gedenken an die Opfer von Solingen.

„Der Brandanschlag von Solingen mahnt uns vor den Gefahren rechter Gewalt. Auch heute müssen wir uns Rassismus entschlossen entgegenstellen“ erklärt Bürgermeister Dimitrios Axourgos zum 30. Jahrestag des Anschlages.

Am 29. Mai 2023 jährt sich der rassistisch motivierte Brandanschlag auf das Wohnhaus von Familie Genç zum 30. Mal. Fünf Mädchen und Frauen türkischer Herkunft verloren damals ihr Leben. Der Brandanschlag in Solingen war der Höhepunkt der pogromartigen Ausschreitungen jener Zeit, die in Hoyerswerda begannen und sich wie ein Lauffeuer über das ganze Land ausbreiteten. Politik und Medien nahmen die Welle der Gewalt gegen vermeintlich Nicht-Deutsche zum Anlass, um eine Debatte über Zugehörigkeit und loszutreten. In einer fatalen Umkehr von Tätern und Opfern wurde die Lösung des Problems in der Begrenzung von Einwanderung und letztendlich in der Beschneidung des Grundrechts auf Asyl gesehen.

Die rechte und rechtsextreme Szene verbuchte die Asylgesetzänderung als Sieg für sich und fühlte sich in ihrem menschenverachtenden Handeln bestärkt. Wenig überraschend erscheint aus heutiger Sicht, dass diese Ereignisse bei der Entstehung des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) entscheidend gewesen sind.

Der Anschlag von Solingen ist als Symbol für rassistischen Hass und Gewalt eingegraben in unser kollektives Gedächtnis und besitzt nach wie vor große Bedeutung für unsere Gesellschaft. Denn weder dieser noch die anderen Angriffe galten nur einzelnen Personen, sondern allen Menschen mit internationaler Familiengeschichte, die seit Jahrzehnten in Deutschland leben. Das friedliche Zusammenleben wurde damals grundlegend erschüttert.

30 Jahre später ist Deutschland mit großer Selbstverständlichkeit ein Einwanderungsland, jedoch stellen rechtsextreme Gewalt, Diskriminierungserfahrungen und struktureller Rassismus noch immer zentrale Probleme in unserer Gesellschaft dar. Der Integrationsrat der Stadt Schwerte und das Bündnis Schwerte gegen Rechts nehmen den Jahrestag des Brandschlages von Solingen zum Anlass, um der damaligen Opfer zu gedenken, an die großen gesellschaftlichen Verwerfungen von damals zu erinnern und auf die Kontinuitäten rassistischen Gedankenguts aufmerksam zu machen.

Die Mitglieder des Integrationsrates der Stadt Schwerte und des Bündnisses Schwerte gegen Rechts werden in der interkulturellen Woche (24.09.2023-01.10.2023), in Kooperation mit dem Landesintegrationsrates NRW, Aktionen planen um möglichst viele Menschen unserer Stadt zu erreichen um auf die rassistischen Kontinuitäten in unserer Gesellschaft aufmerksam zu machen.

Frau Yavuz (Vorsitzende des Integrationsrates der Stadt Schwerte) und Frau Blase (Vorsitzende Bündnis Schwerte gegen Rechts) möchten mit den Aktionen ein klares Zeichen gegen die Weiterentwicklung von Rassismus und Rechtsextremismus setzen.

PM: Stadt Schwerte

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