Warnstreik mit Werkstor-Demo in Schwerte

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Symbolbild

Warnstreik legt Produktion von Intersnack in Schwerte lahm
Sie machen salzige Knabbereien und sind dabei so richtig sauer: Beim Nuss-
Verarbeiter Intersnack in Schwerte bahnt sich ein Tarifstreit an. Am morgigen
Donnerstag (Hinweis f.d. Red.: 22. August) kommt es deshalb zu einem Warnstreik. Das
kündigt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) an. Mehr als
120 Intersnack-Beschäftigte werden dabei nach Gewerkschaftsangaben vor das
Werkstor ziehen, um mit einem „stinksauren Knabber-Protest“ für mehr Lohn zu
demonstrieren.
Der Warnstreik werde zu erheblichen Produktionsausfällen führen: „Bei Intersnack in
Schwerte stehen dann für 14 Stunden die Produktionsbänder still. Von geröstet über
pikant und gesalzen bis teigummantelt – es werden keine Nüsse mehr vom Band
laufen. Ebenso keine Erdnuss-Flips“, kündigt Samir Boudih von der NGG Dortmund an.
Die Produktion von Ültje-Nuss-Snacks sei genauso vom Warnstreik betroffen wie die
von Eigenmarken für Lidl, Rewe und Edeka: „Ziel ist es, die gesamte Produktion von
Nuss-Knabbereien in Schwerte für 14 Stunden auf Null zu fahren“, so NGG-
Gewerkschaftssekretär Boudih.
Anlass für den Warnstreik sind die nach Gewerkschaftsangaben „äußerst zäh
verlaufenden“ Tarifverhandlungen für die Beschäftigten der Süßwarenindustrie in
Nordrhein-Westfalen, zu der das Intersnack-Werk in Schwerte gehört. Die
Gewerkschaft NGG will mit dem Warnstreik ihrer Forderung nach einem Lohn-Plus von
9,9 Prozent für ein Jahr Nachdruck verleihen. „Mindestens sollen dabei 360 Euro mehr
pro Monat für das Portemonnaie der Intersnack-Beschäftigten in Schwerte
herauskommen“, so Samir Boudih. Der Protest der Beschäftigten laufe deshalb auch
unter dem Motto: „Mehr Plus für alle!“ Für die Azubis der Süßwaren- und Snack-
Produzenten will die NGG monatlich zusätzlich 190 Euro je Ausbildungsjahr erreichen.

Die Arbeitgeber hätten am Verhandlungstisch bislang allerdings „kein brauchbares
Angebot gemacht“. Die NGG Dortmund reagiert darauf mit scharfer Kritik: „Es stößt bei
den Beschäftigten extrem sauer auf, wenn sich die Unternehmen komplett weigern, ein
konkretes Lohn-Plus in Aussicht zu stellen.“ Die erste Runde der Lohn-
Tarifverhandlungen sei ein „reines Placebo-Treffen“ gewesen und habe „quasi nichts
gebracht“. NGG-Gewerkschaftssekretär Samir Boudih zur Verhandlungsrunde mit dem
Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI): „Die Arbeitgeber brachten
lediglich vage eine Erhöhung oberhalb der Inflation ins Spiel, wobei Teile davon
wiederum in die Altersvorsorge fließen sollen. Konkret kam da aber nichts.“
Der Intersnack-Warnstreik sei deshalb nur „die konsequente Antwort der Beschäftigten“.
Die NGG kündigte zudem an, nachzulegen: Sollte es bei der nächsten
Verhandlungsrunde am Tariftisch Anfang September (Hinweis f.d. Red.: Dienstag,September) keine spürbaren Fortschritte geben, werde die NGG die Warnstreiks in Schwerte genauso wie in der übrigen nordrhein-westfälischen Süßwarenindustrie
ausweiten: „Wenn die Arbeitgeber wollen, dass es wehtut, dann wird es weh tun. Und zwar so richtig – noch in diesem Jahr“, so Samir Boudih.

PM: NGG

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