Profit mit der Not – Fakeshops in Zusammenhang mit der Hochwasserkatastrophe

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Foto: Verbraucherzentrale NRW

Verbraucherzentrale NRW warnt vor Fake-Shops im Zusammenhang mit der Hochwasserkatastrophe 

Des einen Not ist des anderen Profit: Die Hilflosigkeit der akut vom Unwetter betroffenen Menschen nutzen Kriminelle aus, um ein gewinnbringendes Geschäft zu machen. Erste Hinweise für Betrugsdelikte sind bei der Polizei Bonn und Köln eingegangen. 

Die Behörden ermitteln gegen Fake-Shops, die Bautrockner anbieten. Nachdem die Ware bestellt und per Vorkasse bezahlt wurde, stellten die Betroffenen fest, dass es sich um keinen seriösen Anbieter handelt und eine Kontaktaufnahme nicht möglich war. „Wer in der Not nicht genau hinschaut und in die ausgelegte Falle tappt, sollte versuchen, die die Zahlung sofort zu stoppen“, rät Hannah Pick, die Leiterin der Beratungsstelle in Schwerte der Verbraucherzentrale NRW. „Je schneller reagiert wird, desto höher ist die Chance, sein Geld zurückzubekommen.“ 

Folgende Tipps helfen, Fake-Shops bereits vor der Bestellung zu erkennen:

• Untrügliche Erkennungszeichen Fehlanzeige:

Ob es bei den Angeboten im Online-Handel immer mit rechten Dingen zugeht, ist selbst für geschulte Augen nicht auf den ersten Blick erkennbar. Fake-Shops, die Kund:innen nur ans Geld wollen, gehen immer perfekter und perfider ans Werk: Durch das Kopieren oder Fälschen von Produktbildern und Informationen aus realen Internetseiten wirkt ein Fake-Shop im Internet oftmals täuschend echt. Um Seriosität vorzugaukeln, sind oft das Impressum mit der Händleradresse oder die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) ebenfalls von anderen Seiten abgekupfert beziehungsweise frei erfunden. 

• Alle Angaben prüfen:

Käufer:innen sollten vor einer Bestellung zusätzlich folgende Punkte in einem Internet-Shop genau checken: Gibt es mehrere – darunter auch kundenfreundliche – Zahlungsarten und eine überprüfbare Anbieteradresse im Impressum? Werden Lieferbedingungen und –kosten klar und deutlich dargestellt? Sind Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB) und darin Hinweise zum Widerruf vorhanden? Wird mit einem vertrauenswürdigen Gütesiegel geworben und ein gültiges Prüfzertifikat verlinkt? Eine zuverlässige Orientierung bieten solche Siegel nur, indem man auf das Logo klickt und dadurch auf die Homepage des Prüf-Unternehmens weitergeleitet wird. 

• Vorsicht bei Vorkasse: 

Fake-Shops bieten oftmals bis zum Anklicken des Kaufbuttons mehrere – auch kundenfreundliche – Zahlungsweisen an. Beim Abschluss des Bestellvorgangs haben Kund:innen plötzlich keine Wahl mehr: Dort wird nur noch eine umgehende Überweisung des geforderten Betrags verlangt. Wer im Internet einkauft, sollte darauf achten, dass der Shop, mehrere kundenfreundliche Zahlungsarten bis zum Klick auf den Kauf-Button zur Verfügung stellt.  Sicher sind Zahlungen auf Rechnung oder per Lastschrift. Bei der Zahlung auf Rechnung muss erst bezahlt werden, wenn die Ware eingetroffen ist. Bei Zahlung per Lastschrift kann die Zahlung noch bis zu acht Wochen rückgängig gemacht werden.

• Fake-Shop-Opfer sind nicht wehrlos: 

Wer schon Geld überwiesen hat, sollte umgehend seine Bank auffordern, die Zahlung rückgängig zu machen. Wenige Stunden nach einer Onlinebestellung ist dies zum Teil noch möglich. Bei anderen Zahlungsarten wie dem Lastschriftverfahren kann eine Zahlung noch bis zu acht Wochen nach Einzug rückgängig gemacht werden. Inwieweit dies gilt, weiß die Bank. Grundsätzlich sollten sämtliche Belege von Online-Bestellungen gesammelt und gesichert werden. Dazu gehören Kaufvertrag, Bestellbestätigung, E-Mails und ein Screenshot des Angebots.

Weiterführende Infos und Links: 

Rat und Hilfestellung von der Verbraucherzentrale NRW erhalten 
Betroffene von Starkregen und Hochwasser:
– in der Beratungsstelle vor Ort: www.verbraucherzentrale.nrw/beratungsstellen
– per Mail an service@verbraucherzentrale.nrw
– über das zentrale Servicetelefon, erreichbar jeweils an Werktagen von 9 bis 15 Uhr unter 0211/3399 5845

PM: Verbraucherzentrale NRW

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