Pfarrgemeinde St. Marien diskutiert keinen Abriss oder Verkauf einer Kirche

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Foto: © Thomas Schmithausen

„Kirchen schließen und verkaufen – jetzt trifft es die Mariengemeinde“, so titelte eine Schwerter Zeitung am Donnerstag. In Schwerte werden aber auf absehbare Zeit katholische Kirchen weder verkauft noch abgerissen. Definitiv nicht.

Anlass für den Artikel ist vermutlich das neue Zukunftsmodell des Bistums, das die Zeit bis 2030 in den Blick nimmt. Das steht zwar nicht in dem Artikel, aber in diesem Zukunftsmodellwird in der Tat ein neues Immobilienkonzept für das Bistum und die Gemeinden angekündigt, es liegt aber überhaupt noch nicht vor. Fest steht schon jetzt, auch das Bistum will nicht, dass in Schwerte Kirchen abgerissen oder verkauft werden.

Das Erzbistum Paderborn hat auf Immobilien aus dem Besitz der Schwerter Pfarrgemeinde St. Marien auch gar keinen Zugriff. Zwar bezuschusst das Bistum den Erhalt diverser Immobilien, sie gehören aber nunmal der Schwerter Gemeinde. Das Bistum hat immer schon darauf hingewiesen, dass Zuschüsse nur für Immobilien bezahlt werden, die auch nachweislich benötigt werden. Das ist seit Jahrzehnten schon vertraglich geregelt und beileibe keine Neuigkeit. Und die Pfarrgemeinde hat immer schon darauf geachtet, in Schwerte keine Immobilien leer stehen zu lassen oder Immobilien zu unterhalten, die gar nicht benötigt werden. Das wäre ja noch schöner…

Kirchen sind zwar auch Immobilien, aber um die sieben Schwerter Kirchen der katholischen Pfarrgemeinde geht es nur insofern, als dass man sich Gedanken um eine Schwerpunkt-Nutzung macht. Übrigens auch schon seit Jahren. Beispiel: St Thomas Morus in Villigst wurde FamilienKirche, St. Antonius in Geisecke wurde Offene Kirche am Ruhrtalradweg. Kein Verkauf und kein Abriss. Weder im Kirchenvorstand noch im Pfarrgemeinderat wird aktuell über die Schließung oder gar den Verkauf einer Kirche gesprochen, dies ist auch seit Jahren nicht getan worden und wird auch in den nächsten Jahren kein Thema sein.

Die Pfarrgemeinde St. Marien muss sich mitnichten „jetzt ernsthaft mit dem Gedanken beschäftigen sich gebäudetechnisch kleiner zu setzen“. Nein, das muss sie nicht jetzt, das tut sie nämlich latent auch schon seit vielen Jahren.

Immer wieder wird die Situation in den Gemeindehäusern analysiert. Brauchen wir wirklich sieben davon? Das werden die Gremien der Gemeinde in transparenten Sitzungen auch jetzt wieder tun, so wie sie es schon seit Jahren tun.

In Zeiten immer weniger zur Verfügung stehender Priester wird unweigerlich irgendwann die Frage kommen, ob noch alle Gottesdienste nach bisherigem Plan gefeiert werden können. Wieviele Gottesdienste in den sieben Schwerter Kirchen in der Zukunft gefeiert werden können, das wird beschlossen, wenn es akut ist. Jetzt nicht. Gerade erst ist ein weiterer Priester zum Pastoralteam dazugestoßen.

Zu bedenken ist überdies, dass die meisten Gemeindehäuser zeitweise vermietet sind an Vereine und Verbände, Selbsthilfegruppen, Kursveranstalter, Eigentümerversammlungen und und und. Im Pfarrheim St. Marien wird u.a. Yoga gemacht, da tagen aber auch regelmäßig die Schwerter Zahnärzte zur Fortbildung. In Geisecke und Holzen ist es ein Holzwickeder Sportverein, der dort Gesundheitssport anbietet. Um nur einige wenige Beispiele zu nennen. Die Gemeindehäuser sind also in ihren Quartieren auch wichtig für das soziale Leben dort, die Mieteinnahmen verbessern die finanzielle Situation. Mal ganz zu schweigen von den vielen privaten Festen und Partys, die in Zeiten der Pandemie oftmals nicht stattfinden durften, aber sicher bald wieder.

Der Pfarrer und alle Verantwortlichen in der Gemeinde warten auf den konkreten Rahmenplan aus Paderborn, in dem die Kriterien stehen, ab wann eine Immobilie nicht mehr bezuschusst wird. Und dann erst kann in Schwerte konkret diskutiert werden.

Quelle: Kath. Pfarrgemeinde St. Marien Schwerte

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