Viel Interessantes aus der Schwerter Geschichte und dem Schwerter Schichtwesen erzählte Jutta Kriesten auf dem letzten Stammtisch der Senioren Union Schwerte am letzten Montag (05.02.) Unterstützt wurde sie dabei von Sabine Totzhauer.
Anhand einer PowerPointPräsentation informierte Jutta Kriesten die ca. 40 Anwesenden u. a. über die Gemeinsamkeiten aller Schwerter Schichten, die im Jahre 1565 erstmals urkundlich erwähnt wurden. So besteht eine Schicht in einem abgegrenzten Gebiet, es findet ein jährliches Gelage statt, sie haben eine eigene meist schriftlich niedergelegte Satzung und sie haben verbindliche Totengebräuche, die noch bis zum Ende des 19. Jahrhunderts gültig waren.
Da die Verwaltung von Städten bis vor 150 Jahren nur mit starker Bürgerbeteiligung möglich war, war es für jeden Bürger Pflicht Gemeindearbeiten zu leisten. Dies übernahm das Schichtwesen und war u.a. zuständig für das Eintreiben von Steuern, dem Feuerschutz, für Wachdienste, für die Wegeausbesserung und für die Unterhaltung und Pflege des Wasserteiches und des Stadtwaldes.
Nachdem das Schichtwesen im Krieg zum Erliegen gekommen ist, sah Norbert Kaufhold die ersten Aufbauarbeiten nach dem Kriege als Nachbarschaftsangelegenheiten an, gründete 1950 das Oberschicht der Schwerter Nachbarschaften und wurde 1. Oberschichtmeister.
Als gemeinsames Projekt der Bürgerschützen Schwerte-Mitte und das Oberschicht wurde am 2. Sept. 1984 das Denkmal der Pannekaukenfrau enthüllt. Sie erinnert an die Zeiten des Hungers, wo Frauen ein preiswertes, einfaches Gericht erfanden, so dass die Schwerter überleben konnten
Um die Tradition der Nachbarschaftshilfe aufrecht zu erhalten, rief 2001 die Oberschichtmeisterin Dietlind Dudek die erste Aktion „Schwerte putz(t) munter“ ins Leben, an der bis heute jährlich ca. 400 Schwerterinnen und Schwerter, darunter ca. 200 Kinder teilnehmen.
Zu Ende der Veranstaltung erzählte dann noch Friedrich-Wilhelm Vogt eine lustige Geschichte auf „Plattdeusch“, die von Jutta Kriesten dann ins Hochdeutsche übersetzt wurde. Aber viele der Anwesenden verstanden die Geschichte auch ohne Übersetzung.
PM: Senioren Union Schwerte