Liebe Vertreter*innen der politischen Parteien, zeigt Flagge und Haltung
Es kann sich bei dem angeordneten Umzug der Gleichstellungsbeauftragten an den
Stadtrand nicht um eine „normale“ organisatorische Alleinentscheidung des
Bürgermeisters/der Verwaltung handeln. Es muss eine politische Entscheidung sein. Ein
Beratungsangebot mit sensiblen Themen, das sich an die Beschäftigten der Verwaltung, die
mehrheitlich im Haupthaus sitzen, und an die Frauen (und Männer) in dieser Stadt richtet, in
ein Haus an den Stadtrand zu verlegen, kann organisatorisch nicht klug begründet werden.
Am Stadtrand sitzen z.B. die für den städtischen Haushalt zuständige Kämmerei (übrigens
häufig im Homeoffice und nicht vor Ort), oder der Baubetriebshof, der sich um die
Grünanlagen und unseren Müll kümmert und das Ordnungsamt. Alles wichtige Aufgaben, die
auch gut vom Stadtrand aus gelöst werden können. Alles Aufgaben, die kein
Beratungsangebot beinhalten und wenig Kontakt zu den Bürger*innen erfordern.
Eine Aufgabe aber, die sowohl den Kontakt zu Beschäftigten (die mehrheitlich im Haupthaus
sitzen), zum Personalamt, zum Personalrat und eigentlich auch zum Bürgermeister erfordert
(die Gleichstellungsbeauftragte ist ihm direkt zugeordnet), kann nicht an den Stadtrand
gesetzt werden.
Eine Stelle, die den Frauen (und auch Männern) in dieser Stadt einen Anlaufpunkt in
schwierigen Lebenssituationen bietet, gehört mittenrein ins Geschehen. Die Motive dieser der Frauen (vielleicht aber einiger Männer) in dieser
Stadt sein. Soll hier eine kritische Mitarbeiterin, die sich z.B. zu Mobbing und Bossing im
Jugendamt klar positioniert hat, abgestraft werden? Diese Frage stellt sich wohl.
Liebe Vertreter*innen der politischen Parteien, mischen Sie sich ein für die Beschäftigten und
die Frauen (und Männer) in dieser Stadt, zeigen sie Flagge und Haltung. Etwas, das in
diesen Zeiten leider oft fehlt.
PM: Angelika de Matteis






