Eine lebendige Musikszene ist für eine attraktive und kulturell reichhaltige Stadt unerlässlich. Voraussetzung hierfür sind – gerade auch mit Blick auf junge Bands – bezahlbare und gut erreichbare Proberäume. Es war daher essenziell, dass das Proberaumzentrum (ProZ) an der Gesamtschule Gänsewinkel im Jahr 2019 nach jahrelanger Schließung wiedereröffnet wurde – wenn auch mit deutlich weniger Räumen, die durchgehend ausgebucht sind. Es ist daher sehr begrüßenswert, dass der Rat der Stadt Schwerte in seiner Sitzung vom 30.11.22 die Verwaltung beauftragt hatte, zu prüfen, ob im Rahmen des Neubaus der Theodor-Fleitmann-Gesamtschule (TFG) neben Räumen für das städtische Jugendzentrum HOT auch Proberäume für Schwerter Bands eingerichtet werden können.
Umso bedauerlicher ist es, dass die Verwaltung nach dieser Prüfung nun per Sitzungsvorlage für den Ausschuss für Planen, Bauen und Wohnen am 20.11.24 vorschlägt, bei den Planungen zum Neubau der TFG aus Kostengründen keine Proberäume mehr zu berücksichtigen. Die kalkulierten Kosten (ca. 350.000 €) seien so hoch, da für die Proberäume eine zusätzliche Kelleraußentreppe, eine zusätzliche WC-Anlage sowie zusätzliche Haustechnik erforderlich seien. In der Vorlage wird jedoch nicht das ebenfalls zu prüfende Jugendzentrum erwähnt, für welches voraussichtlich ebenfalls eine Treppe, eine WC-Anlage und zusätzliche Haustechnik erforderlich wären. Da diese Anlagen und zumindest ein Teil der Haustechnik sowohl vom Jugendzentrum als auch von den Proberäumen genutzt würden, müssten die Kosten allein für die Proberäume nach unserer Einschätzung deutlich geringer ausfallen als die kalkulierte Gesamtsumme.
Begrüßenswert ist an der Sitzungsvorlage immerhin, dass von neuen Proberäumen nicht vollständig abgesehen werden soll. Vielmehr wird vorgeschlagen, die Verwaltung mit der Suche nach einem alternativen Standort für die Proberäume zu beantragen. Allerdings empfiehlt es sich – auch aus wirtschaftlichen Erwägungen – nicht isoliert über etwaige Proberäume im Neubau der TFG oder an einem alternativen Standort zu entscheiden, sondern immer im Rahmen eines Gesamtkonzeptes zu denken, welches neben Proberäumen auch das geplante Jugendzentrum umfasst.
PM: K.I.S.