Klima-Allianz Schwerte mit dringendem Appell an Ratsmitglieder der Stadt Schwerte

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Bild: Klima-Allianz Schwerte

Die Klima-Allianz Schwerte weist mit Nachdruck darauf hin, dass jeglicher Eingriff in die Natur Folgen für das Klima heutiger und künftiger Generationen hat. Wohnbebauung auf bislang landwirtschaftlich genutztem Gebiet stellt einen gravierenden Eingriff in das heutige und künftige Klima in Schwerte und Umgebung dar. Nachdem sich der Rat der Stadt mit der Einsicht in den Klimanotstand dafür ausgesprochen hat, sämtliche Maßnahmen auf ihre Klimaverträglichkeit zu prüfen, erweist sich die vorbereitete Änderung des Bebauungsplans als in keiner Weise ausreichend auf seine Klimafolgen untersucht und daher nicht entscheidungsreif.

Die Klima-Allianz Schwerte stellt fest, dass

– Flächenversiegelung den Klimawandel antreibt, bei Starkregen die Hochwassergefahren verstärkt, einen schwerwiegenden Eingriff in den Grundwasserhaushalt bedeutet sowie die wichtigen Kühlungs- und Luftströmungseffekte derartiger Freiflächen zunichtemacht,

– die betroffene Fläche Lebensraum vieler Tierarten darstellt, den es im Interesse einer breiten Biodiversität zu erhalten gilt,

– dem Erhalt landwirtschaftlicher Flächen besondere Bedeutung für die Versorgung der heimischen Bevölkerung beizumessen ist,

– ausreichende Flächen für die Stadtranderholung der Bevölkerung von besonderem Wert sind,

– mit der Ausweisung zusätzlichen Baulandes eine steigende Verkehrsbelastung mit bekannten negativen Auswirkungen auf Klima, Luftqualität und Lärmemissionen verbunden ist.

Die Klima-Allianz Schwerte appelliert daher an alle Ratsvertreter*innen nachdrücklich, dem vorliegenden Antrag nicht zuzustimmen, sondern die Entscheidungsfindung mit der Maßgabe zu vertagen, dass sämtliche Klimafolgen mit wissenschaftlich anerkannten Methoden dargelegt und klimaadäquate Alternativen für den beabsichtigten Wohnungsbau geprüft werden.

Auszug aus der offiziellen Seite des Umweltministeriums NRW 2021 (https://www.umwelt.nrw.de/umwelt/umwelt-und-ressourcenschutz/boden-und-flaechen):

Der Boden ist zentraler Bestandteil des Naturhaushaltes und zugleich Archiv der Natur- und Kulturgeschichte. Die Neubildung eines Zentimeters Boden dauert 200 bis 300 Jahre. Zerstört man diese Struktur, ist sie an dieser Stelle nicht wiederherzustellen. Flächenverbrauch ist daher häufig mit unwiederbringlichen Zerstörungen des natürlichen Grund und Bodens und dem unumkehrbaren Verlust unverbauter Landschaftsräume verbunden.

Flächenverbrauch … beeinträchtigt landwirtschaftliche Produktionsm glichkeiten, wirkt sich nachteilig auf Biotop-, Landschafts- und Naturschutz aus, verringert Erholungs-, Ruhe- und Frischluftbereiche und trägt durch ausufernde Siedlungsstrukturen zum Klimawandel bei. Die Landesregierung will den Flächenverbrauch auch im Interesse der Landwirtschaft weiter minimieren.

PM: Klima-Allianz Schwerte

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