Gastbeitrag: 15. Interreligiöses Fastenbrechen in Schwerte – Ein starkes Zeichen für Verständigung und Zusammenleben!

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Ein Gastbeitrag von Achim Riggert, 1. Stellv. Vorsitzender Integrationsrat Schwerte

HINWEIS: Dieser Beitrag schildert ausschließlich die Sichtweise des Autors und nicht die des Ruhrblick.
Lesen Sie dazu auch: https://ruhrblick.info/15-jahre-fastenbrechen-in-schwerte-eine-feier-der-integration/

„Ich habe zum ersten Mal etwas über das Fasten im Hinduismus erfahren“, sagte mir ein muslimischer Teilnehmer, der sich am Tisch mit einem Besucher aus der Hindugemeinde unterhalten hatte. „Es war eine tolle Atmosphäre, wir haben uns sehr wohlgefühlt und das Essen war sehr lecker“ wurde mir von vielen beim Abschied mitgegeben.

Genau darum sollte es gehen bei diesem interreligiösen Fastenbrechen, das auf Mitanregung und Unterstützung des Bürgermeisters Dimitrios Axougos erstmals in einem größeren Rahmen in der Rohrmeisterei in Schwerte stattfand: Um Begegnung, Gespräche und gegenseitiges besseres Kennenlernen über Unterschiede im Glauben, in der Herkunft und der sonstigen Beheimatung hinweg. Und zwar zur Unterstützung und Förderung eines friedlichen, wertschätzenden Zusammenlebens in Schwerte!

Die Einladung dazu hatten fast 400 Gäste aus unterschiedlichsten Gemeinschaften, Gruppen, Initiativen, Vereinen und Parteien in Schwerte und Region angenommen, zum Beispiel (in Auswahl) aus der Hindugemeinde in Schwerte, aus der katholischen und evangelischen Kirche, aus der Ditib-Gemeinde, aus dem Arbeitskreis Asyl, dem Bildungs- und Kulturverein Schwerte e.V., aus dem neu gebildeten „IntegrationsTeam“ von Frauen aus unterschiedlichen Ländern, aus fast allen Ratsfraktionen der Stadt, den zahlreichen Sponsoren und schließlich aus dem Integrationsrat, der zusammen mit dem Bürgermeister zu dieser Veranstaltung eingeladen hatte. 

Auch in den Grußworten der Ehrengäste, zu denen u.a. der Landrat unseres Kreises Mario Löhr, der türkische Generalkonsul Herr Taylan Özgür Aydin und die Landtagsabgeordnete Susanne Schneider zählten, wurde die Bedeutung von Begegnung und Verständigung gerade in dieser Zeit betont. Die Bedeutung von interreligiösem Austausch und Dialog hob auch der eingeladene, verhinderte Regierungspräsident Heinrich Böckelühr in seinem schriftlichen Grußwort hervor. 

Ein besonderes Highlight stellten die Beiträge zum Fasten von zwei jungen Männern und einer jungen Frau aus der Ditib-Gemeinde, der Hindugemeinde und der Evangelischen Kirchengemeinde in Schwerte dar. Okan Köse, Shankarshan Jeaynthinata und Celina Tiemesmann erzählten eindrücklich davon, wie und wann in ihrer Tradition gefastet wird und was dieses Fasten für sie bedeutet. Sie betonten u.a. die spirituelle Bedeutung für die Beziehung zu Gott, erwähnten aber auch die Herausforderung, die das Fasten manchmal insbesondere für Jugendliche bedeutet.

Moderiert wurde die Veranstaltung vom stellvertretenden Vorsitzenden des IntegrationsratesAchim Riggert, der dazu viele positive Rückmeldungen bekam. Die praktische Vorbereitung und Durchführung der Zusammenkunft lag weitgehend in Händen der ehemaligen Vorsitzenden des Integrationsrates Aynur Yavuz, der dafür und für ihren ganzen langjährigen Einsatz zurecht ausgiebig gedankt wurde. Die musikalische Begleitung hatte die Endüren Gruppe aus der Türkei übernommen. Ein besonderer Dank gebührt den über zehn großzügigen Sponsoren der Veranstaltung, ohne die eine Veranstaltung in dieser Größenordnung nicht möglich gewesen wäre. Ebenso sind der Bürgermeister und der Integrationsrat insbesondere den zahlreichen Helfern, vor allem aus der Süleymaniye Moschee, dankbar: ohne ihren Einsatz hätte nicht alles mehr oder weniger reibunslos funktioniert.

Zum Schluß dieser kleinen Bilanz sei auch nicht verschwiegen, dass es neben den vielen positiven Rückmeldungen ebenso einzelne kritische Stimmen zu dieser insgesamt gelungenen und bewegenden Veranstaltung gab: Der interreligiöse und interkulturelle Charakter des gemeinsames Fastenbrechens könne noch dadurch gefördert werden, dass im Programm Beiträge und Gebete aus anderen, nichtislamischen Traditionen noch stärker zur Geltung kämen. Als Mitverantwortlicher im Integrationsrat nehme ich dies gerne als Anregung für zukünftige Veranstaltungen mit. Einige sind sich wohl alle darin: Wir brauchen solche Veranstaltungen so oder so – gerade in dieser Zeit zunehmender -ismen aller Art!     

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