Fußwunden pflegen mit Fingerspitzengefühl

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Freuen sich über die erneute Zertifizierung der Diabetes-Fußstation (v.l.): Arztassistent Dominik Kioscha, Fachärztin Britta Wasserfuhr, Oberarzt Chrysostomos Georgiou und die Leitende Ärztin Diana Wünkhaus. Foto: Marienkrankenhaus Schwerte

In der Bunderepublik werden jährlich rund 40.000 Diabetes-Patienten Teile des Fußes oder der gesamte Fuß amputiert. Schätzungen gehen davon aus, dass 80 Prozent der Eingriffe bei einer richtigen medizinischen Betreuung zu vermeiden wären.

„Das diabetische Fußsyndrom erfordert eine sehr gründliche und koordinierte Behandlung“, sagt DDG-Präsident Prof. Dr. Dirk Müller-Wieland. Aus diesem Grund habe die Deutsche Diabetes Gesellschaft ein Zertifizierungsverfahren entwickelt, um Einrichtungen wie dem Marienkrankenhaus Schwerte attestieren zu können, über die entsprechenden Fachkenntnisse zu verfügen und qualifiziert, strukturiert und umfassend zu behandeln.

Die Klinik aus der Ruhrstadt ist von der Gesellschaft seit 2008 inzwischen bereits zum 5. Mal in Folge als optimale Behandlungseinrichtung für weitere drei Jahre als „Fußbehandlungseinrichtung DDG anerkannt worden. 

„Wir freuen uns über die Anerkennung und sehen dies als Bestätigung unserer Arbeit“, berichtet Gefäßchirurgin Diana Wünkhaus, Leitende Ärztin der Diabetes-Fußstation, dass dies das Ergebnis einer erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen Ärzten unterschiedlicher Disziplinen, Pflegekräften, Podologen, Hausärzten und orthopädischen Schuhmachermeistern sei.

„Diabetes ist eine Volkskrankheit. Über sechs Millionen Menschen sind betroffen“, sagt Diana Wünkhaus. Die Krankheit ziehe Blutgefäße in Mitleidenschaft mit dem Risiko, Nieren, Augen, das Herzkreislaufsystem oder eben die Füße zu schädigen. „Die Beeinträchtigung der Nerven führt zu Empfindungsstörungen. Die Patienten merken kleinste Verletzung am Fuß nicht. Mit großen Auswirkungen. Wunden entstehen, die aufgrund der zusätzlich auftretenden Durchblutungsstörung nicht heilen. Mit fatalen Folgen“, so die Expertin. Wichtig sei, dass bereits kleinste Verletzungen schnell und mit viel Fingerspitzengefühl behandelt werden. Dann sei die Chance groß, Amputationen zu vermeiden. Dazu müssten unter Umständen verengte Gefäße mit einem Ballon erweitert oder die Durchblutung des Fußes durch Bypässe gestärkt werden. 

Ebenso bedeutend sei ein funktionierendes Netzwerk. „Die medizinische und pflegerische Betreuung ist wichtig. Genauso wie die Möglichkeit, mit speziellen Schuhen, Einlagen oder sogenannten Orthesen Entlastungen zu schaffen, ohne die die Wunden nicht heilen würden“, so die Leitende Ärztin der Diabetes-Fußstation.

PM: Marienkrankenhaus Schwerte

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