30 Jahre Musische Reiterferien – Hoch zu Ross Achtung vor der Schöpfung lernen

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Foto: Kath. Pfarrgemeinde St. Marien Schwerte

Alle begann mit einem geschenkten Reitausflug auf Gut Böckelühr. Gemeindereferentin Elsbeth Bihler, passionierte Reiterin, bekam das von Jugendlichen aus der Pfarrgemeinde St. Marien zum Geburtstag geschenkt. Geführte Wanderungen zu Pferd – daraus entwickelte Elsbeth Bihler die Idee zu einer Stadtranderholungsmaßnahme für Kinder, die nicht in den Urlaub fahren können. Inzwischen sind die Musischen Reiterferien im 30. Jahr seit ihrer Erfindung so beliebt wie am ersten Tag – und schon immer viel mehr als nur geführte Wanderungen hoch zu Ross.

Wenn Ende Januar im Pfarrbüro die Anmeldungen angenommen werden, ist nach wenigen Stunden schon Schluss. Rund 80 Kinder können in der „Ganztags-Woche“ betreut werden, etwa 60 dann eine Woche lang halbtags. Seit Jahr und Tag gibt es die gemeinnützige Sonnenregen-GmbH, die für die organisatorischen Abwicklung und den ganzjährigen Reitbetrieb auf dem Hof Holtschmidt zuständig ist. Die Gemeinde ist immer noch eng mit dabei, schließlich ist Sonnenregen als pastoraler Ort anerkannt.

Sekt zum Feiern wird es wie bei den vorherigen Jubiläen nicht geben. Auch keine Festreden. Stattdessen werden Samstag um 14.30 Uhr die Kinder und Jugendlichen der diesjährigen Ganztagswoche ihr selbstinszeniertes Theaterstück aufführen. Die Ganztagswoche findet traditionelle im Gemeindezentrum St Thomas Morus in Villigst statt, ein Dutzend der etwa 50 Pferde und Ponys vom Hof Holtschmidt sind wie immer eigens dazu nach Villigst gebracht worden.

Foto: Kath. Pfarrgemeinde St. Marien Schwerte

Dort rund um Kirche und Gemeindehaus sind Weiden und Wiesen an Schröders Gasse, die inzwischen auch die FamilienKirche der Gemeinde nutzt. Und Pfarrers Hühner leben neben Eseln, zwei Rentner-Pferden und einem Wildpferd-Neuerwerb aus Dülmen auch ganzjährig dort. Die Reiterferien nutzen das Freigelände und das Gemeindehaus, immerhin können da gleich zwei große Küchen genutzt werden.

1998 standen die ersten Pferde und Ponys noch bei Bauer Schulte, 2000 erfolgte der Umzug zu Dietmar Holtschmidt auf den Hof am Herlingsen. Dort steht auch die große Reithalle. Bei den ersten Reiterferien waren es noch 25 Kinder, das hat sich inzwischen vervielfacht. Geblieben ist der Anspruch, den Kids die Achtung vor der Schöpfung und den Umgang mit den Vierbeinern nahezubringen. Es wird sehr viel gesungen und musiziert, manchmal auch gebetet.

Die Tiere müssen gepflegt werden, gestriegelt und gefüttert, die Ställe und Boxen müssen ausgemistet werden, es wird auf- und abgesattelt, es gibt Ausritte und Voltigier-Runden. Viel zu tun. In den Pausen wird gebastelt und gespielt. Beim 25-Jährigen im Jahr 2018 hatten sich ehemalige und aktuelle Teamer zu einem Erinnerungsfoto aufgestellt, Pony Pico war da immer noch dabei. Nicht ganz von Anfang an, Pico ist aber heute schon 27 Jahre alt. Von Anfang an war Gisela Halbach dabei, sie war die erste Helferin an Elsbeth Bihlers Seite.Heute kommen ihre Enkelinnen zu den Reiterferien.

Inzwischen stemmen zwischen 30 und 40 erwachsene und jugendliche Betreuer, die sogenannten Teamer, die Reiterferien. Ab 13 Jahren werden aus vielen TeilnehmerInnen verantwortliche Teamer. Die Ferienkinder müssen in der Ganztagswoche auch bekocht werden. Gesponsort wird die Aktion alljährlich vom Marienkrankenhaus und von den Lions.

Tatsächlich sind die Reiterferien die einzige Ferienspaß-Aktion, die seit drei Jahrzehnten ununterbrochen stattgefunden haben – sogar in der Corona-Zeit, da mit ganz viel Vorsicht, mit Masken und Abstand.

Die Ganztagswoche endet immer mit einem Theaterstück, das die TeilnehmerInnen und Teamer selbst erarbeiten. Die treuen Vierbeiner spielen da natürlich mit. Anschauen können sich das die Eltern, gern aber auch alle, die es interessiert (Samstag, 1. Juli, 14.30 Uhr, St. Thomas Morus, Schröders Gasse 3).

PM: Kath. Pfarrgemeinde St. Marien Schwerte

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