Einfach so viel essen, wie man will und kann: Büfetts in Restaurants machen satt –
oft pappsatt. Dabei landet bergeweise Essen auf dem Teller. Doch wer nicht
aufisst, der muss in einigen „All you can eat“-Restaurants bereits damit rechnen,
eine Strafe zu bezahlen. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) im
Kreis Unna sieht darin einen Trend – auch für heimische Restaurant: „Der
‚Disziplinar-Euro am Büfett‘ ist ein effektives Mittel. Mit der Strafe erreichen
Restaurants, dass deutlich weniger Essen weggeschmissen wird“, sagt Torsten
Gebehart von der NGG Dortmund.
Immer mehr Gastronomen würden die Idee aufgreifen. Doch die NGG Dortmund
will nicht, dass dadurch nur die Ladenkasse klingelt: „Sollten Restaurants im
Kreis Unna so eine Strafe gegen Büfett-Gier einführen, dann darf das ‚Büfett-
Bußgeld‘ nicht eins zu eins in die Tasche der Gastronomen fließen. Wichtig ist,
dass vor allem auch Köche und Kellnerinnen von der Knöllchenkasse
profitieren“, so Gebehart. Ein Teil des „Büfett-Bußgeldes“ könne aber auch für
„Brot für die Welt“ gespendet werden.
Immer wieder zum Büfett gehen. Von allem etwas probieren. Und dabei immer mehr auf
den Teller laden. Der ist dann randvoll – mit einem Riesenberg an Essen. „Büfett-Gier
folgt dem Prinzip: Draufladen, was das Zeug hält. Denn die Augen sind oft größer als
der Magen. Aufgegessen wird dann nicht. Und am Ende landet gutes Essen in der
Tonne“, sagt Torsten Gebehart von der Gastro-Gewerkschaft.
Der Geschäftsführer der NGG Dortmund appelliert an Restaurantbesucher im Kreis
Unna, den Teller am Büfett „mit Augenmaß vollzumachen“. Es sei vernünftiger, lieber
häufiger zum Büfett zu gehen und dafür mit kleineren Portionen zum Tisch
zurückzukehren. „Wenn der Punkt kommt, an dem nichts mehr geht, kann man mit dem
Essen aufhören, ohne einen halbvollen Teller stehen zu lassen“, so Gebehart.
Die NGG Dortmund plädiert damit für mehr „Büfett-Disziplin“ in „All you can eat“-
Restaurants im Kreis Unna. Die Gastro-Gewerkschaft ist dabei von der Wirkung einer
„Verschwender-Strafe“ überzeugt: „Wer eine viertel oder sogar halbe Portion auf dem
Teller zurückgehen lässt, der versteht seine Wegwerf-Marotte wohl erst, wenn er dafür
bezahlen muss. Das gilt auch bei halbvollen Gläsern, wenn es eine Getränke-Flatrate
gibt“, so NGG-Geschäftsführer Gebehart.
Immerhin gehe es um Lebensmittelverschwendung. Wenn ein Restaurant pro Woche
für mehrere Hundert Euro Essen in die Lebensmittel-Tonne werfen müsse, dann sei das
ethisch genauso wie wirtschaftlich nicht zu vertreten. „Das ist Geld, das Restaurants im
Kreis Unna wesentlich sinnvoller investieren können – nämlich in mehr Personal und
bessere Löhne für Köche und Kellnerinnen. Ein Teil des ‚Büfett-Bußgeldes‘ könnte ganz
bewusst aber auch für ‚Brot für die Welt‘ gespendet werden“, so Torsten Gebehart.
Es werde Zeit, in den Köpfen der Menschen den Schalter umzulegen – auch beim
Restaurantbesuch im Kreis Unna: „Fleisch, Fisch, Gemüse, Obst – Lebensmittel sind
kostbar. Und jeder, der am Büfett den Löffel in die Hand nimmt, muss wissen: Dahinter
steckt auch eine Menge Arbeit von Menschen“, sagt NGG-Geschäftsführer Gebehart.
PM: NGG






