Leserinnenbrief Umzug der Gleichstellungsbeauftragten

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© Ruhrblick

Anlaufstelle für Frauen soll an den Stadtrand gedrängt werden – warum?
Die Gleichstellungsstelle ist sowohl im Rathaus für die städtischen Beschäftigten als auch außerhalb dieser Mauern für Schwerter Bürger*innen eine Anlaufstelle, die berät, unterstützt und im Notfall schnell hilft. Das Zuhören und Eingreifen bei Mobbing, sexueller Belästigung, Diskriminierung, beim Kampf um gleichen Lohn für gleiche Arbeit, wenn Frauen bei der Besetzung von Führungspositionen mal wieder unterrepräsentiert werden, gehört ebenso zu den Aufgaben der Gleichstellungsbeauftragten im Rathaus, wie Seminare, Workshops, oder die Bereitstellung von Handwerkzeug gegen Diskriminierung und für mehr Gleichheit. Und es ist gut, dass sie mittendrin im Haupthaus sitzt. Die persönliche Ansprache in diesem sensiblen Feld ist ungleich wirkungsvoller, als zum Telefon zu greifen oder eine Mail zu schreiben.

Außerhalb der Verwaltung ist die Gleichstellungsstelle Anlaufstelle für Frauen, die in Not geraten sind, Gewalt erfahren haben oder Hilfe in unterschiedlichen Lebenssituationen suchen. Eine tatsächliche Gleichstellung der Geschlechter, ob im Beruf oder im privaten Leben, ist immer noch nicht erreicht. Eine Studie der Europäischen Kommission zeigt Deutschland auf Platz 11. Die Sorgearbeit in den Familien wird zum Großteil von Frauen übernommen und die Führungspositionen immer noch mehrheitlich von Männern besetzt.

Wer aber kommt bei dieser Sachlage auf diese absurde Idee, die Gleichstellungsstelle an den Stadtrand zu verdrängen? Da an der Stadtspitze ein Mann sitzt und der Verwaltungsvorstand männlich besetzt ist, scheint es an genügender Einsicht zu fehlen.

Als Frau und Bürgerin dieser Stadt fordere ich Sie auf, diese Entscheidung zurückzunehmen.

Doro Bigalke

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