Von Meike-Corina Kühne-Schmithausen
Beim heutigen Pressegespräch im Elsebad wurde ein tief bewegendes Projekt vorgestellt: Ein Denkmal soll künftig sichtbar daran erinnern, wie aus dem Unrecht der Enteignung ein lebendiger Ort der Begegnung und Freude entstehen konnte. Es symbolisiert, dass selbst aus einem schrecklichen Kapitel der Geschichte etwas Schönes und Gemeinschaftsstiftendes erwachsen kann.
Die Geschichte: Von Enteignung zum Bürgerbad
Das Gelände des Elsebades war ursprünglich Eigentum der jüdischen Familie Baum. Am 14. November 1938, wenige Tage nach der Reichsprogromnacht, wurde das Gut „arisiert“ – die Familie gezwungen, unter Wert zu verkaufen, ohne die Kaufpreiszahlung zu erhalten. 1939 wurde an dieser Stelle das Elsebad eröffnet – damals ein Freizeit- und Sportort unter Beteiligung kommunaler Stellen und des Reichsarbeitsdienstes.
Erst 1964 konnte die Erbengemeinschaft Baum dem NS-Unrecht gegenklagen und das Eigentum zurückerlangen. Doch die Familie verzichtete auf eine Rückkehr auf das Gut – zu schmerzhaft war das Erlebte. Stattdessen wurde aus dem einstigen Ort des Unrechts ein Bürgerbad, das heute jährlich Tausende Menschen erfreut und Gemeinschaft stiftet.
Das geplante Denkmal: Erinnerung und Mahnung
Initiiert wurde die Denkmal-Idee vom Förderverein Elsebad, namentlich der Theologin Sigrid Reihs und dem Pädagogen Werner Kerski, mit Unterstützung der Historikerin Kirstin ter Jung aus Schwerte. Als Künstler wurde der Duisburger Bildhauer Cyrus Overbeck gewonnen. Geplant ist eine expressiv geformte Bronzeskulptur – vielleicht als Torso – die zugleich Zerstörung, Trauer und Hoffnung in sich trägt.
Geplant ist, das Denkmal beim Anbadefest 2026 feierlich zu enthüllen – ein sichtbares Zeichen dafür, dass aus Verzweiflung Versöhnung und gemeinsames Leben erwachsen können.
Einladung zur Projektvorstellung
Zur offiziellen Vorstellung des geplanten Denkmals lädt Sigrid Reihs und der Förderverein Elsebad alle Interessierten, Förderer und potenziellen Sponsoren herzlich ein:
Datum: 1. September 2025
Uhrzeit: 19:00 Uhr
Ort: Elsebad Schwerte
Hier erfahren Gäste alles über den aktuellen Stand des Projekts – vom Entwurf bis zur Finanzierung – und haben die Gelegenheit, sich persönlich zu engagieren und Fragen zu stellen.
Das neue Denkmal im Elsebad wird weit mehr als ein Kunstwerk – es wird ein historisches Mahnmal und zugleich ein Symbol tiefer Hoffnung: dass Menschlichkeit, Gemeinschaft und Freude aus dem dunkelsten Kapitel unserer Geschichte wachsen können. Komm am 1. September, sei Teil dieser besonderen Geschichte – und unterstütze einen Ort, der aus Erinnerung Zukunft macht.