Wegen Corona teils hohe Belastung für 2.800 Beschäftigte der Lebensmittelbranche im Kreis Unna

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Wer in der Lebensmittelindustrie arbeitet, soll für seinen Job mehr Anerkennung bekommen. Das fordert die Gewerkschaft NGG. (Foto: NGG)

Sie backen Brot, verarbeiten Gemüse, füllen Getränke ab: Die rund 2.800 Menschen, die im Kreis Unna in der Lebensmittelindustrie arbeiten, machen einen „systemrelevanten“ Job – nicht erst seit der Coronakrise. Darauf weist die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) hin. „Während in der Pandemie viele Branchen auf Kurzarbeit oder Homeoffice umgestellt haben, ist die Ernährungsbranche teils noch immer von Extra-Schichten und Überstunden geprägt“, sagt Torsten Gebehart von der NGG-Region Dortmund.
Die Beschäftigten erwarteten nun eine Anerkennung für ihre Leistung. Dafür will sich die Gewerkschaft in den aktuell laufenden Tarifverhandlungen etwa in Nordrhein- Westfalens obst- und gemüseverarbeitender Industrie, in der Mineralbrunnen- und in der Brotindustrie starkmachen.
„Nicht nur die Hamsterkäufe im März und April haben zu einer höheren Arbeitsbelastung in der Branche geführt. Wenn jetzt im Sommer die Gastronomie und der Inlandstourismus wieder Fahrt aufnehmen, könnte es auch zu vermehrten Bestellungen durch Großabnehmer kommen. Neben dem Becher Rote Grütze für Supermärkte läuft dann der 5-Liter-Eimer Waldfrucht für Restaurants vom Band“, erklärt Gebehart. Zwar habe es in einzelnen Bereichen der Lebensmittelwirtschaft auch Einbrüche gegeben, etwa bei der Versorgung von Caterern und Kantinen. Insgesamt habe sich die Branche aber „krisenfest“ gezeigt.
Corona dürfe nicht als Argument dafür herhalten, überfällige Lohnerhöhungen zu verhindern. „Wer durch seine tägliche Arbeit einen Beitrag dazu leistet, dass Essen und Trinken auch in der Krise nicht ausgehen, hat eine höhere Wertschätzung verdient“, so der Gewerkschafter.

PM: NGG

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