Vom Wuckenhof bis zum Rattenloch 

0
805
Foto: KIS

KIS-Plenum diskutierte wichtige Themen der Kultur unserer Stadt mit KuWeBe-Chefin Andrea Perlt und 1. Beigeordneten Tim Frommeyer

Mit allen 5 Fachbereichen des Kultur- und Weiterbildungsbetriebes (KuWeBe) möchte Chefin Andrea Perlt in die Zukunft gehen: „Ich sehe in 5 Jahren alle bisherigen Einrichtungen erhalten, das ist unser Ziel.“

Mit dieser Aussage im Plenums-Interview der Kulturinitiative Schwerte (KIS) dämmt die KuWeBe-Leiterin zunächst die in der Stadt kursierenden Spekulationen von möglichen Schließungen jeglicher Art ein. Musikschule, Stadtbücherei, VHS, Kulturbüro und Stadtarchiv sollen somit weiterhin Bestand haben. 

Das KIS-Kernteam eröffnete das gut besuchte KIS-Plenum im Kab 34 (Kulturhaus am Bahnhof) zunächst mit einem Rückblick auf die zahlreichen Aktionen der Initiative im vergangenen Jahr. Dazu gehörten politischen Diskussionsrunden zu dem Thema Kunst im öffentlichen Raum, Beratungen zur Behebung von kleinen Nutzungsschwierigkeiten des Veranstaltungskalenders der Stadt, die Einberufung des Netzwerk-Treffens Schwerter Musiker:innen, die Etablierung des „KIS-Bild des Monats“ und vieles mehr. 

Das Interview brachte noch weitere Statements der Stadtspitze zu wichtigen Themen der Schwerter Kultur in die Öffentlichkeit. Erster Beigeordneter und Kulturdezernent Tim Frommeyer betonte, sich für Jugendkultur in Schwerte starkmachen zu wollen. Gemeinsam mit Andrea Perltunterstrich er zudem die Wichtigkeit von Pflege und Förderung der Kunst im öffentlichen Raum, um die sich beide intensiv kümmern möchten.

Der Wuckenhof soll mit neuen Konzepten und Beteiligung heimischer Künstler:innen und Kultur-Akteur:innen stärker mit kulturellem Leben gefüllt werden. Der historische Wuckenhof sei ein ganz besonderer Ort, der angemessen und entsprechend belebt werden müsse, hob die KuWeBe-Vorständin hervor. Zum geänderten Format der Kleinkunstwochen erklärte Kulturbüro-Leiter Holger Ehrich, dass weg vom Mainstream, der inzwischen von anderen bedient werde, neue Wege für die Reihe begangen werden sollen, um sich abzuheben und attraktiv zu bleiben. Dazu zählten dann auch Veranstaltungen mit Nachwuchs-Commedians in verschiedenen Kultur-Orten der Stadt. 

Zum Thema des Musik- und Kultur-Zentrums Rattenloch stiegen die Wellen etwas höher. Der Kunterbunt-Verein stellte seine Sicht und sein Anliegen vor, in den Räumen des Untergeschosses der Friedrich-Kayser-Schule zu verbleiben. An diesem Ort veranstaltet Kunterbunt seit mehr als 30 Jahren Kultur- und Musik-Veranstaltungen, die weit über Schwerte hinaus strahlen und vielen jungen Menschen als Treffpunkt eine Heimat geben.

Die Überlegung, dass in diese Räume eine Mensa für die Schüler:innen der Schule eingerichtet werden solle, sei laut Kunterbunt absurd: „Die Kinder können doch nicht in diesem fensterlosen, dunklen Keller zu Mittag essen.“ Die Vertreter des Kunterbunt-Vereins plädierten dafür, dass sie mit ihrer für Schwerte wertvollen Arbeit in diesem angestammten Ort verbleiben können und dass für die Kinder eine gute andere Lösung für den Mittagstisch der offenen Ganztagsschule gesucht werde müsse, die auch den Kindern gerecht werde. 

Dezernent Tim Frommeyer betonte im Gegenzug, dass die Verwaltung bemüht sei, in alle Richtungen nach Lösungen alternativ zur Kündigung des Rattenlochs Ausschau zu halten.  Die KIS vernahm diese Aussage gerne und mit Interesse, da sie das Anliegen des Rattenlochs unterstützt. Eine in der Plenumssitzung befürwortete Stellungnahme unterstreicht die Position der Kulturinitiative Schwerte. 

Im Ausblick wurde auf ein KIS-Kultur-Projekt mit Einbindung zahlreichen Kultur-Akteur:innen zum Thema Klimaschutz und Nachhaltigkeit in der Kunst und auf die KIS-KulTour mit offenen Ateliers am 17. Und 18. Juni hingewiesen. 

Zum Ende des Abends verabschiedete das Plenum KIS-Gründungsmitglied Anke Skupin, die sich einem neuen Aufgabenfeld zuwenden möchte. Die Kolleg:innen betonten Verständnis, aber auch tiefes Bedauern und legten ein herzliches Dankeschön für das langjährige Engagement in die Abschieds-Umarmung.

PM: KIS

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein