Neuverlegung der Stolpersteine für die Familie Mayer in Schwerte

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Foto: Stadt Schwerte

Die Neuverlegung der Stolpersteine in Schwerte würdigt die historische Aufarbeitung des Schicksals der jüdischen Familie Mayer, die in den 1940er Jahren vor der NS-Verfolgung in die USA floh. Diese Gedenkveranstaltung basiert auf den Recherchen des Leistungskurses Geschichte des Friedrich-Bährens-Gymnasiums.

Der Leistungskurs Geschichte unter der Leitung von Dr. Lars Reinking widmete sich in einer intensiven historischen Spurensuche der Familiengeschichte von Heinz Mayer. Er legte 1926 am Friedrich-Bährens-Gymnasium sein Abitur ab und seine Familie betrieb am Markt 7 eine Metzgerei. Heinz Mayer, der nach Abschluss seines Jurastudiums die Nachricht erhielt, dass er als Jude nicht in seinem Beruf arbeiten könne, wurde nach den Novemberpogromen verhaftet und im Konzentrationslager Sachsenhausen zur Zwangsarbeit gezwungen. 1940 gelang der Familie die Flucht in die USA.

Dank der Unterstützung durch das Stadtarchiv Schwerte und des Schwerter Historikers Alfred Hintz, sowie dessen Buch „Ohne Meldung unbekannt verzogen“, konnten die Schüler*innen das Schicksal der Familie Mayer detailliert nachvollziehen. Dr. Lars Reinking gelang es sogar, Kontakt zum ältesten Sohn Heinz Mayers herzustellen.

Tara Mayer, Enkelin von Heinz Mayer, trägt sich in das Goldene Buch der Stadt Schwerte ein. Foto: Stadt Schwerte

Zur feierlichen Verlegung der Stolpersteine reiste Heinz Mayers Enkelin Tara Mayer mit ihrer Familie aus Kanada an. Auch Bürgermeister Dimitrios Axourgos war zu diesem besonderen Anlass anwesend und brachte das Goldene Buch der Stadt mit. In dieses trugen sich Tara Mayer, ihre Familie sowie Dr. Lars Reinking ein.

Das Stadtoberhaupt erklärte in seiner Ansprache: “Diese Gedenkveranstaltung ist ein wichtiges Zeichen unserer gemeinsamen Erinnerungskultur. Sie mahnt uns, die Schicksale der Opfer der NS-Verfolgung nie zu vergessen und sie in unserem Bewusstsein lebendig zu halten.”

„Die Zusammenarbeit mit den Schüler*innen war beeindruckend und zeigt, wie wichtig es ist, die Vergangenheit zu erforschen und für die Zukunft daraus zu lernen”, betonte Dr. Lars Reinking. Die Ergebnisse der umfangreichen Recherchen des Leistungskurses Geschichte mündeten in einer beeindruckenden Ausstellung, die zuvor bereits in der Aula des Friedrich-Bährens-Gymnasiums und in der Rathausgalerie des Schwerter Rathauses gezeigt wurde.

Nun wird sie in der Stadtbibliothek Schwerte vom 5. August 2024 bis zum 5. September 2024 zu sehen sein.

PM: Stadt Schwerte

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