Im Advent: Pfarrgemeinde stellt die Krippen in den Mittelpunkt

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Foto: Kath. Pfarrgemeinde St. Marien Schwerte

Sonntagsöffnungszeiten zur stillen Betrachtung – Wenn dem Josef die Hose rutscht…

Die traditionellen Krippen in ihren sieben katholischen Kirchen stellt die Schwerter Pfarrgemeinde St. Marien im Advent in den Mittelpunkt der Wartezeit bis zur Ankunft Jesu: An jedem Adventsonntag sind zusätzlich zu den Gottesdiensten nach Plan alle Kirchen von 16 bis 17 Uhr geöffnet, in jeder Kirche steht eine andere Krippe. Es lohnt sich also der Besuch aller sieben Gotteshäuser. Die Krippe, die sonst in der Krankenhauskapelle steht, kann wegen der Corona-Pandemie nicht besucht werden.

Die Gemeinde empfiehlt den Krippen-Besuchsrundgang in folgender Reihenfolge: St. Marien, Heilig-Geist, St. Antonius, FamilienKirche St. Thomas Morus, St. Monika, St. Petrus und St. Christophorus. Das ist nicht an einem Adventsonntag zu schaffen, muss aber auch nicht. Jede Krippe ist an allen vier Adventsonntagen und natürlich über Weihnachten bis über den Jahreswechsel bis zum Dreikönigstag zu besichtigen. In jeder Kirche gibt es Informationen zu der jeweiligen Krippendarstellung. Für Kinder gibt es Krippenfiguren zum Ausmalen, die zuhause zu einem tollen Krippenbild aufgeklebt werden können. Wer mag, der sollte sich einen Moment der Stille und Betrachtung in der Kirche gönnen.

An jedem Adventsonntag wird eine bestimmte Figur aus der bekannten Krippenszene in den Mittelpunkt gestellt: Am ersten Advent, 29. Dezember, ist es eine Hirtenfigur. Einfache Hirten sollen nach der überlieferten Weihnachtsgeschichte als Erste beim neugeborenen Christus im Stall gewesen sein. Am 2. Advent, 6. Dezember, ist es Jesu Mutter Maria, am 3. Advent, 13. Dezember, soll es Josef sein und am 4. Advent, 20. Dezember, sind es der Ochse und der Esel.

In der Pfarrkirche St. Marien an der Goethestraße gehören 80 Zentimeter große Ankleidefiguren aus Oberammergau zur 16 Quadratmeter großen Krippenszene; Pfarrer Stelzner hatte sie 1974 anschaffen lassen. Die ursprünglichen historischen Krippenfiguren aus der Pfarrkirche sind aus Gips gefertigt und werden im Turmmuseum der Kirche aufbewahrt. Sie würden beim Aufstellen Schaden nehmen.

In St. Antonius am Brauck in Geisecke stammen die aktuellen, mehrere Kilogramm schweren Figuren aus dem Jahr 1983. Sie stehen auf einem 90 Zentimeter hohen Podest vor einem Fachwerkstall. Ehrenamtliche Gemeindemitglieder haben diese Krippe seinerzeit erstellt.

In Ergste hatte die Bauernfamilie Vickermann viele Jahre mit ihrer privaten Krippe ausgeholfen, dann aber wurde der Kontakt zu einem polnischen Schnitzkünstler geknüpft. In St. Monika stehen wunderschöne Figuren mit ganz eigenem Charakter, die einige ErgsterFamilien gestiftet haben.

Der Villigster Heinrich Dieckmann wurde im Krieg schwer verwundet. Er versprach eine Krippe für seine Heimatgemeinde zu stiften, wenn er nach Hause komme. Dieckmanns Gebet wurde erhört, in St. Thomas Morus steht heute noch die von ihm Ende der 70er Jahre gestiftete Krippe. Eine bekannte Bildhauerin hat die Figuren erschaffen.

Die Häuser in der Mühlenstraße sind durch das Stallfenster der Krippe in St. Christophorus in Holzen zu sehen; 1976 wurde sie erstmals aufgebaut. Die Frauengemeinschaft hatte die aus Bayern stammenden Figuren gestiftet. Von Sonntag zu Sonntag verändern sie ihre Haltung und Gestik. Übrigens hat der Ochse einen Namen, er heißt Bruno… Statt der Heiligen Drei Könige werden Weihrauch, Gold und Myrrhe an der Krippe niedergelegt. Weil der Josefsfigurdie Hose rutschte, spendierte der berühmte Pater Beda sein Zingulum, also den Strick an seiner Ordensbekleidung.

In Heilig-Geist an der Ostberger Straße stehen seit 1974 mehrere Kilo schwere Tonfiguren. Auch hier wird die Krippenszene im Stall ehrenamtlich von Gemeindemitgliedern Jahr für Jahr aufgebaut.

Und in St. Petrus Westhofen sind die Figuren zwar kleiner, aber vielfältiger als in den übrigen Krippen. Einer der Küster baute vor vielen Jahren den Stall aus Fundstücken aus dem Wald zusammen. Die Figuren inklusive Verkündigungsengel sind handgeschnitzt, die Tiere aus Ton.

PM: Kath. Pfarrgemeinde St. Marien Schwerte

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