Hochtief-Beschäftigte an der Lennetalbrücke im Warnstreik

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Warnstreik bei Hochtief: Am kommenden Donnerstag, 01.10.2020 treten Beschäftigte des größten deutschen Baukonzerns in den Ausstand – so auch an der Lennetalbrücke in Hagen. Ab 13 Uhr legen Bauarbeiter an der A45 für mehrere Stunden die Arbeit nieder, wie die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt mitteilt. Durch den Warnstreik will die IG BAU den Druck auf Hochtief in der laufenden Tarifrunde erhöhen. Der Protest soll unter Wahrung der Abstands- und Hygieneregeln „Corona-konform“ ablaufen. 

Der Essener Konzern hatte trotz guter Geschäftszahlen in der Corona-Pandemie zuletzt eine Lohnerhöhung von lediglich 1,5 Prozent geboten. Die IG BAU verlangt ein Plus von 6,8 Prozent. „Bei Hochtief kann von einer Krise nicht die Rede sein. Im Gegenteil: Die Auftragsbücher sind voll, die Beschäftigten haben seit dem Frühjahr durchgearbeitet“, sagt Antonia Kühn, Regionalleiterin der IG BAU Rheinland und Koordinatorin des Warnstreiks in NRW. Die Bauleute hätten nun eine „angemessene Anerkennung“ für ihren Einsatz verdient. Ohne sie seien die milliardenschweren Projekte des Unternehmens nicht umsetzbar. Die Arbeitsniederlegung an der Lennetalbrücke bildet den Streik-Schwerpunkt in Westdeutschland, so die Gewerkschaft. 

Der Neubau der sechsspurigen, knapp einen Kilometer langen Brücke läuft seit 2014. Die Vorgängerbrücke galt als besonders marode. „Nordrhein-Westfalen ist für seine vielen baufälligen Brücken bekannt. Aber für die Instandhaltung der Infrastruktur braucht es nicht nur Konzerne mit viel Know-how, sondern auch engagierte Bauleute. Die müssen auch anständig bezahlt werden“, unterstreicht Kühn.

Die IG BAU rechnet mit rund 100 Streikenden. „Die Lennetalbrücke ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt. Sollte Hochtief kein besseres Angebot vorlegen, könnten die Beschäftigten bald erneut in den Ausstand treten“, so Kühn. Durch die Bauverzögerungen könne es dann zu langen Staus auf der A45 kommen.

PM: IG Bau

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