Bildungsreise nach Ioannina: Ein Interview mit Sigrid Rheis

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Foto: Sigrid Rheis

Von Meike C. Kühne-Schmithausen

In einer kürzlich durchgeführten Bildungsreise besuchte eine Delegation aus Schwerte ihre Partnerstadt Ioannina in Nordgriechenland. Die Reise, organisiert vom Arbeitskreis Schwerte-Ioannina und dem Heinz-Kühn-Bildungswerk, bot den Teilnehmern eine Fülle an kulturellen und historischen Eindrücken. Sigrid Rheis, eine der Teilnehmerinnen, berichtet im Interview über ihre Erlebnisse und Eindrücke.

Meike C. Kühne-Schmithausen (MCK): Frau Rheis, können Sie uns einen Überblick über den Zweck und die Hauptziele der Bildungsreise nach Ioannina geben?

Sigrid Rheis (SR): Der Zweck der Reise war es, die Partnerschaft zwischen Schwerte und Ioannina zu stärken und kulturellen Austausch zu fördern. Wir wollten die Geschichte, Kultur und die Menschen in Ioannina besser kennenlernen und gleichzeitig die Bindungen zwischen unseren Städten vertiefen. Die Reise sollte auch eine Plattform bieten, um zukünftige Projekte und Kooperationen zu besprechen.

MCK: Wie hat die Teilnahme von Schwertes Bürgermeister Dimitrios Axourgos die Reise beeinflusst?

SR: Dimitrios Axourgos war eine große Bereicherung für unsere Reise. Da er gebürtig aus Ioannina stammt und fließend Griechisch spricht, fungierte er oft als Übersetzer und half uns, die lokalen Gegebenheiten und Menschen besser zu verstehen. Er absolvierte auch einige offizielle Termine, was unsere Delegation zusätzlich aufwertete.

MCK: Welche kulturellen und historischen Orte haben Sie in Ioannina besucht?

SR: Einer der Höhepunkte war der Besuch der Meteora-Klöster, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören. Die majestätischen Klöster und die atemberaubende Landschaft waren wirklich beeindruckend. Ein weiteres wichtiges Ziel war das Mahnmal für die Opfer des Massakers vom 3. Oktober 1943, als die deutsche Wehrmacht ein ganzes Dorf zerstörte. Ein Satz des Touristenführers blieb mir besonders im Gedächtnis: „Man muss in den Rückspiegel schauen, um gut vorausfahren zu können.“

MCK: Wie war das Zusammentreffen mit den Radfahrern aus Schwerte, die die Strecke bis nach Ioannina mit dem Fahrrad zurückgelegt haben?

SR: Das war ein wirklich bewegender Moment. Die Radfahrer wurden von mehreren Bürgermeistern in Empfang genommen und die letzten Meter durch Ioannina eskortierte eine Motorradstaffel sie bis zum Rathaus. Der regionale TV-Sender berichtete live darüber. Einer der Radfahrer war Chrysovalantis, der zweite Vorsitzende des Arbeitskreises Schwerte-Ioannina. Es war ein starkes Symbol für die Verbindung zwischen unseren Städten.

MCK: Welche zukünftigen Projekte und Kooperationen wurden während der Reise besprochen?

SR: Es gibt viele spannende Ideen, wie zum Beispiel die Förderung des Tourismus in Ioannina durch direkte Flugverbindungen von NRW. Auch ein Schüleraustausch mit der Theodor-Fleithmann-Schule in Schwerte wird diskutiert. Darüber hinaus sind Sportreisen, insbesondere Wassersportaktivitäten, in Planung. Eine erneute Reise nach Ioannina ist fest vorgesehen, und im Herbst wird eine kleine Delegation aus Ioannina Schwerte besuchen.

MCK: Was war für Sie persönlich das beeindruckendste Erlebnis während der Reise?

SR: Der Besuch der Meteora-Klöster und das Zusammentreffen mit den Radfahrern waren für mich die Höhepunkte. Die Herzlichkeit und Gastfreundschaft der Menschen in Ioannina haben mich tief beeindruckt. Die Reise hat mir einmal mehr gezeigt, wie wichtig und bereichernd internationale Partnerschaften sind.

MCK: Wie bewerten Sie die Bedeutung solcher internationalen Partnerschaften und Bildungsreisen?

SR: Solche Partnerschaften und Reisen sind von unschätzbarem Wert. Sie fördern das Verständnis und die Freundschaft zwischen den Menschen verschiedener Kulturen und schaffen die Basis für nachhaltige Zusammenarbeit und Frieden. Reisen bildet, wie schon Goethe gesagt haben soll, und das hat sich auch bei dieser Reise wieder bestätigt.

Wer mehr über die Reise und die Partnerschaft erfahren möchte, kann sich auf der Homepage des Arbeitskreises Schwerte-Ioannina informieren. Vielleicht haben auch Sie Lust bekommen, unsere Partnerstadt Ioannina zu erleben. Yamas!

Foto: Sigrid Rheis

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